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Luthers Marienbild

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Einer Tischrede Martin Luthers entnimmt der Verfasser -er ist Dozent für christliche Kunst und Ikonographie an der Wiener Katholisch-theologischen Fakultät — das Hauptindiz für seine These, daß Luther kein Bilderfeind war, vielmehr selbst im Besitze eines Madonnenbildes gewesen sei, das möglicherweise von Lukas Cranach stammte. Die Freundschaft mit diesem Künstler und Luthers kompromißlose Haltung gegen die Bilderstürmer seiner Zeit sind die weiteren Punkte der Beweisführung.

Allerdings stemmte sich der Reformator ziemlich schroff gegen jene Mariendarstellungen

(Maria lactans, Schutzmantelmadonna), die seiner theologischen Grunderkenntnis der alleinigen Mittlerschaft Jesu Christi zuwiderliefen.

Die vorliegende Arbeit bereitet dieses Thema anschaulich auf, beschränkt sich freilich nicht auf Luther, sodaß der Titel etwas irreführend anmutet. Man mag es eher als eine „Ikonographie der Marienkunde” (Tibor Gallus) verstehen, die mit großer innerer Anteilnahme geschrieben wurde und eine traditionsbewußte Einstellung, zumal im Bereich von Kunst und Kirche, nicht verbirgt.

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