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Luxusstimmen

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(Staatsoper Wien; „Lucio Silla" von Wolfgang Amadeus Mozart) Jean-Pierre Ponnelles für Zürich entstandene „Lucio Silla"-Insze-nierung, 1981 ein Erfolg von Graden, wurde für Wien von Grischa Asagaroff und Ponnelles Mitarbeiter und Kostümbildner Pet Halmen rekonstruiert. Das noble Konzept wirkt freilich ein wenig angestaubt: Ponnelles römische Palast- und Ruinenveduten sind ein wenig vergilbt, seine behutsame Zeichnung der Charaktere und seine Führung der Personen ist gleichsam eingefroren. Die Produktionist ohne szenische Pointen.

Arnold Oestman steht erstmals am Pult der Philharmoniker. Ein gescheiter Eigenbrötler, der eine gute Mischung von Kopf und Herz bietet. Tadelloses Mozart-Handwerk, nur das Feuer fehlt, das diese Intrigen um den Diktator Sulla, um Machtansprüche, Heiratspolitik und ein Mordkomplott, aufregend machen könnte.

Für das luxuriöse Sängergespann ist Oestman ein behutsam anregender Partner, der jedem seine Chancen gibt. Selbstverständlich feierte Edita Gruberova als liebende Giu-nia in den Klauen des Diktators Silla einen Triumph der Koloraturkunst. Daneben triumphierte feinste Stimmkultur bei Anna Murrays lyrischem Cecilio. Im Mittelpunkt steht Thomas Moser als starrer Diktator Silla, der sein Ränkespiel schließlich der Macht der reinen Liebe unterwirft.

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