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Mannder, ‘s isch Zeit!

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Zwei Jahre sind vergangen, seit Reinhold Stecher, Diözesanbischof von Innsbruck, mutig und. offiziell gegen die Ritualmordlegende auf getreten ist, die sich um den Ändert von Rinn in Tirol rankt.

Daran muß man jetzt erinnern, wenn die „Plattform Ärzte Jür das Leben“ den Anderl als Symbolfigur allen Kinderleids zum Patron der Ungeborenen hochheben möchte.

Daran gehört gerade jetzt erinnert, weil dem christlichen Antisemitismus — auch wenn er sich in einer jahrhundertealten Tradition verbirgt — mit besonderer Wachsamkeit begegnet werden muß. Und mit einem entschiedenen, kompromißlosen Nein.

Hier sind Wirrköpfe am Werk und dabei, einem sehr ernsten Anliegen — und das ist die Verhinderung von Abtreibung jedenfalls — einen schweren Schaden zuzufügen. Da wird der „selige Änderte" (12. Juli) mißbraucht. Und irrige Volksfrömmigkeit noch dazu.

Wilde-Katholiken rufen zur Prozession. Wir rufen zur Vernunft.

Wir rufen auf, auf Bischof Stecher zu hören, nicht auf Doktor Wilde, der in der „Plattform Ärzte für das Leben“ jetzt legendärem Ungeist Forum bietet.

Das muß gesagt werden, auch gut tirolerisch: Mann- der, ‘s isch Zeit! Dagegen muß man kämpfen.

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