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Marschall Laudon

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GideonErnstLaudon(1717-1790) war als General Maria Theresias

und Josefs II. ein strategisch weit- blickender und taktisch kluger Verteidiger des Reiches gegen preu- ßischen Ehrgeiz; noch kurz vor sei- nem Tode schlug er einige erfolg- reiche Schlachten gegen die Tür- ken. Fritz Pesendorfer legt nun, leider unter Zurückdrängung mili- tärischer Sichtweise, eine Biogra- phie des Soldaten vor.

Die Familiengeschichte der Lau- dons führt in den baltischen Raum, nach Livland. Dort erhielt der jun- ge Gideon erste Ausbildung und nahm an den russischen Kriegszü- gen gegen Polen und das Osmani- sche Reich teil. Von Friedrich IL, in dessen Dienste er zunächst eintre- ten wollte, zurückgewiesen, schloß sich Laudon 1744 den Truppen Maria Theresias an, die seine Lauf- bahn gegen zahlreiche einflußrei- che Neider förderte.

Das Lebensbild des Feldmar- schalls, des mit Prinz Eugen und Radetzky wohl populärsten öster- reichischen Feldherrn, führt in das erlöschende Kräftefeld des Heili- gen Römischen Reiches Deutscher Nation. Laudon ist eine der Schach- figuren in einem Schwächungspro- zeß der europäischen Mitte, dessen verheerende Folgen erst in diesem Jahrhundert sichtbar wurden. Die- ser Reichsstandpunkt, den Laudons Biograph nicht sieht, böte auch die Möglichkeit zu einer Bewertung und Einordnung der seelischen und politischen Spannweite des großen Soldaten.

FELDMARSCHALL LAUDON. DerSiegund sein Preis. Von Fritz Pesendorfer. Österreichi- scher Bundesverlag, Wien 1989. 280 Seiten, öS

398,-.

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