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Menschen

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Ein wohltuender Lichtblick im (weltanschaulich schon viel länger) unterkellerten Rundfunk war die erste Fernsehsendung aus der Serie „Menschen“. Möglich, daß auch in diesem Falle Vorschußlorbeeren eine riskante Sache sind, aber Themenstellung und vor allem Themenbearbeitung waren eine unkonventionelle,ja fast revolutionäre Sache. Wer erwartet hat, durch „Schwester Agnes“, einer Krankenschwester auf einer Unfallstation, einen aufregenden Einblick in ein blutrünstiges Handwerk zu bekommen, wurde schwer enttäuscht. „Menschen“ will keine Sensationssendung sein, sondern einmal die Problemwelt eines ,Menschen wie du und ich“ ausleuchten. Es geht dabei auch nicht nur um die Darstellung der Berufswelt eines „Menschen“, bei Schwester Agnes hat man auch vorexerzieren können, daß auch einfache Menschen zu schwierigen weltanschaulichen Problemen eine sehr differenzierte Sicht haben. Ja, daß sie auf Grund ihrer Praxisnähe freiere und brauchbarere (wertvollere?) Antworten geben können, als so mancher Theoretiker. „Menschen“ ist schließlich auch noch - und dazu gehört ein gewisser Mut - eine zutiefst subjektive Meinungsschau. Und das ist gut. Persönliche, subjektive - nicht unobjektive - Meinung sollte wieder mehr gefragt sein. Die Walze von den objektiven und unabhängigen Medien reinsten Wassers ist ohnehin passe.

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