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Menschen oder Idole?

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Menschen, schon zu Lebzeiten Legenden, hinterlassen Stätten, zu denen ihre Verehrrrpilgern;>>i. um ihnen zu huldigen. Dietmar Grieser suchte sie auf, undjsein u neues Buch gibt Zeugnis von der Sehnsucht unserer Zeit nach Leitbildern und Idolen, und von den Irrwegen, die dabei aufgesucht werden. Kaum ein schärferer Gegensatz läßt sich denken als jener zwischen der lauten Hysterie der Elvis-Presley-Fans und der stillen Achtung für den Läufer Paavo Nurmi, die in Helsinki zu finden ist.

Doch hart an der harmlosen Spinnerei siedeln Geschäftstüchtigkeit und Geschmacklosigkeit, die ein den Krieg verklärendes Rommelmuseum und den Handel mit Hemingway-Pflastersteinen hervorbringen.

Vor allem literarisch Begeisterte suchen nach der realen Begegnung mit ihren Helden, wobei Autor und Romanfigur ineinanderfließen. Grieser schildert das laute Spektakel der Karl-May-Festspiele ebenso wie die Schwierigkeiten der Schiller-Stadt Marbach, mit ihrem großen Sohn zurechtzukommen.

Sein neues Buch lädt nicht nur zur interessanten und informativen Lektüre ein, sondern auch zur Gewissenserforschung, wie man es denn wohl selbst halte mit der Verehrung des einen oder anderen irdischen Idols.

IRDISCHE GÖTTER. Idole und ihre Kultstätten. Von Dietmar Grieser. Verlag Langen Müller, München-Wien 1980. 264 Seiten, 10 Seiten Bilder, öS 193,40.

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