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Menschen — Pferde

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(Stadttheater Klagenfurt; „Geschichte eines Pferdes“ von Mark Rosowskij) Rosowskijs Stück mit Musik basiert auf der Tolstoi-Erzählung „Der Leinwandmesser“, der Text ist zum Teil wörtlich übernommen. Die Geschichte um ein Pferd, das als Schecke, als Außenseiter, für die Zucht ungeeignet ist, bewegt sich in Richtung Musiktheater und wird manchmal zum Pferde-Ballett vpll Ausgelassenheit. Das Pferd wird zum Wallachen, steigt zum berühmten Traber auf und sinkt zuletzt durch Krankheit zur Schindmähre herab, die dem Schlächter verfällt.

Neben diesem Pferdeschicksal läuft im zaristischen Rußland der Leibeigenen menschliches Los einher: Ein stolzer Husar wird zum grimmigen Greis. Rainer Hauer aus Graz hat mit subtiler Einfühlung inszeniert, hat die Welt der Pferde choreographisch gedeutet und den Leidensstationen des „Leinwandmessers“ erschütternden Inhalt gegeben. Menschen stellen ohne Maske, bloß einen Pferdeschweif in Händen schwingend, die Welt der Tiere dar, denen sie Art und Gehaben ablauschten. Allen voran beeindruckt Peter Uray, der den Schecken verkörpert. Der Erfolg der Spielzeit für das Klagenfurter Stadttheater.

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