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Metternich

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Die Erinnerung an die Französische Revolution vor 200 Jahren konnte nicht ausklammern, daß der bejubelte Ausbruch schließlich in einem 23jährigen Krieg und der Gewaltherrschaft Napoleons über ganz Europa mündete.

Das aber lenkt den Blick auf jenen Mann, der maßgeblich mitwirkte, den Korsen zu stürzen und in Europa ein System zu etablieren, das mit seinem Namen verbunden war und immerhin mehr als 30 Jahre relativer Ruhe brachte: Clemens Wenzel Fürst Metternich, Botschafter, Außenminister und schließlich Staatskanzler Franz' I. und Ferdinands I.

Franz Herre stellte 1983 seine Metternich-Biographie unter das Motto „Staatsmann des Friedens“; Humbert Fink kennzeichnet nun seinen Helden als „Staatsmann, Spieler, Kavalier“ und macht damit in bewährter Weise den erfolgreichen Staatsmann als Menschen mit all seinen Schwächen und Fehlern und Stärken dem Leser fast 200 Jahre später verständlich.

Gerade in einer Zeit, die erkannt hat, daß mit kriegerischem Drein-hauen nichts, mit geduldig zähem Verhandeln aber sehr viel gewonnen werden kann, wird hier ein Mann greifbar, der diesem Grundsatz schon damals zum Erfolg verholten hat - im Ringen gegen Zeitgenossen, denen nur das Dreinschlagen verständlich schien.

METTERNICH. Staatsmann, Spieler, Kavalier. Von Humbert Fink. Paul List-Verlag, München 1989.288 Seiten, öS 310,40.

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