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Minderheiten und Politik

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Verfahren die Balkanstaaten nach dem alten Motto „Cuius regio, eius religio“?

Einige jedenfalls sind nicht weit davon entfernt, wenn es um die Minderheiten geht. Rumäniens Nicolae Ceauses-cu unterdrückt im Namen einer dako-rumänischen ,J£in-heitsnation“ Ungarn und Deutsche, in Bulgarien werden die Türken gezwungen, ihre islamischen Namen gegen bulgarische einzutauschen. Mit Recht brachte Ankara das Problem der Bulgarien-Türken vor das KSZE-Forum in Bern. Auch die Ungarn bemühen sich in Bern um ihre Volksgenossen in Rumänien.

Doch was in Bulgarien verschwinden soll, gehört in Jugoslawien zum Alltag. Dort spielte die Partei Schiedsrichter zwischen Serben und Kroaten und erklärte die Moslems zur „muslimischen Nation“. Dabei ging es ihr kaum um eine ethnische Aufwertung der Moslems. Selbst Bosniens Paradeliterat Ivo Andric läßt in seinem Roman „Die Brücke an der Drina“ kein gutes Haar an ihnen. Aus Gründen der Staatsräson“ besitzen hier Muslime eine eigene Republik, ein Privileg, das übrigens den muslimischen Kosovo-Albanern versagt bleibt.

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