Im Kosovo können sich die Albaner-Fraktionen auf keinen gemeinsamen Präsidenten einigen. Hintergrund ist der Streit zwischen Moderaten und Radikalen in der ,,albanischen Frage".Jetzt hat sich sogar NATO-Generalsekretär George Robertson eingeschaltet und die politischen Führer der Kosovo-Albaner aufgerufen, den Weg zur Bildung demokratischer Institutionen frei zu machen. Robertson forderte die Albaner-Führer auf, Hindernisse zu beseitigen und das Kosovo zum Musterbeispiel für ein "offenes und demokratisches Land" zu machen. Eine Überbrückung der Unterschiede zwischen der Demokratischen
Im Norden Belgrads mündet die Save in die Donau, und das Mündungsgebiet ist im Sommer ein beliebtes Ausflugsziel. Hier befindet sich die "Große Kriegsinsel", eine Donauinsel mit schattenspendenden Waldstränden. Ein paar hundert Meter weiter ist das Hochhaus "Usce" (Mündung), wo in der KP-Ära das ZK der Partei und später das Hauptquartier der Milosevi'c-Partei untergebracht war. Während eines Nato-Bombardements im Juni 1999 bekam das Gebäude einen Volltreffer ab und brannte fast vollständig aus. Milosevi'cs einflussreiche Gattin Mirjana hatte davor ein Mahnmal für die Opfer des
Die bosnische Parlamentswahl am 14. September werde weder eine „faire noch eine demokratische Wahl" sein. Diese düstere Prognose stellte die aus Finnland stammende OSZE-Menschrechtsbeauftragte Elisabeth Rehn. Als die Amerikaner, die Architekten des Friedens von Dayton, beschlossen, Rosni-en-Herzegowina als Staat wieder zu errichten, war klar, daß das nur durch demokratische Wahlen geschehen kann. Offenbar um die US-Präsidentschaftswahl 1996 nicht durch die Rüder von der bosnischen Tragödie zu stören, bestimmten die US-Unterhändler, daß die Rosnien-Wahl genau neun Monate nach dem
72 Monate lang stehen einander der Irak und Iran in einem blutigen Krieg gegenüber und sind des Blutvergießens offenbar immer noch nicht müde.Das Buch „Der Irak-Iran-Konflikt“ des Autors Ahmad Mahrad behandelt die Entstehung und die Entwicklung des Krieges zwischen den beiden Mittel-Ost-Staaten sowie den Kriegsausbruch.Als „historische Ursache“ des bislang längsten Nahostkrieges sieht Ahmad Mahrad die langjährige dominierende Rolle Per-siens in der Golfregion. Nach der Beseitigung des Schah-Regimes witterten die Iraker ihre Chance. Daß die Iraker auch den Krieg vom Zaun brachen,
Am 6. März 1957 wurde in Accra der Union Jack eingeholt, und Ghana erhielt als erste schwarzafrikanische Kolonie die Unabhängigkeit. Heute hat in Ghana der 39jährige Fliegerleutnant Jerry Rawlings das Sagen; Hunger, Unterentwicklung, Arbeitslosigkeit und politische Instabilität sind an der Tagesordnung in der einst blühenden Kolonie an der Westküste Afrikas.Ghana ist auf dem Schwarzen Kontinent kein Einzelfall: Ob Guinea, Liberia, Tschad oder Burkina Faso - überall in Afrika bietet sich dasselbe chaotische Bild. Das Buch „Chaos in Afrika“ des deutschen Auslandskorrespondenten und
Kärnten, Mitte Mai 1945. Eine Flüchtlingswelle nach der anderen überflutet das Kärntner Drautal. Russische Kosaken, serbische und montenegrinische Tschetniks, slowenische Dom-obranzen, große Teile der mit den Deutschen verbündeten kroatischen Armee. Sie alle suchen Schutz bei der britischen Besatzungsmacht und wähnen sich schon in Sicherheit.Doch dann taucht plötzlich das gefürchtete Wort „Repatriierung“ auf. 40.000 Kosaken wurden unter grausamen Umständen an die Sowjets ausgeliefert, darunter etwa 3000 russische Flüchtlinge, die seit derh Bürgerkrieg nicht mehr in der
Bilder von sterbenden Kindern in der äthiopischen Hungerprovinz Tigre sind für den durchschnittlichen Fernsehkonsumenten schon zum Alltag geworden. Es sieht so aus, als ob das Sterben in Äthiopien bei uns in Europa kaum Eindruck machte.Doch das Massensterben in Äthiopien hat einen politischen Hintergrund. Was in diesem ältesten Staat Afrikas geschah, war kein Putsch lateinamerikanischen Stils, sondern eine der klassischen Revolutionen der Weltgeschichte. Das behauptet Helmut Falkenstorfer in seinem Buch .Äthiopien — Tragik und Chancen einer Revolution“.Der Autor hat jahrelang in
Palästinensische Terrorkommandos überfallen friedliche Urlauber in einer Flughafenhalle; Libyens Muamar al Gadhafi wird als Drahtzieher des internationalen Terrors vermutet; der Westen verhängt Sanktionen und so weiter. Zwischen der arabischen und westlichen Welt herrscht heute eine Art Kriegszustand. Ist dem wirklich so und warum?Diese Frage untersucht in seinem Buch „Allahs neues Weltreich“ der deutsche Nahostkorrespondent Gerhard Konzelmann.Nach Konzelmann leidet die arabische Welt an Kollektivwahn, die Enttäuschung über die Europäer ist gepaart mit hilflosem Zorn über die eigene
Einfallslosigkeit kann man dem KPdSU-Sekretär Michail Gorbatschow wirklich nicht vorwerfen. Während er dem US-Unterhändler Paul Nitze und dessen Expertenkommission die kalte Schulter zeigt, entwickelt der sowjetische Parteichef eine „Zuk-kerbrof'-Strategie für Europa. Das lukrative Wissenschaftsabkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion ist sicherlich ein Vorstoß in diese Richtung. Die Kremlführung geht weiter und redet sogar von einem „gemeinsamen Haus Europa“.Doch worin unterscheidet sich die Europapolitik Gorbatschows von der Politik seiner
So sensationell ist das Gesprächsangebot Moskaus an Israel gar nicht. Denn mit der geplanten Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Israel trägt der KPdSU-Chef Michail Gorbatschow lediglich den Realitäten Rechnung.Daß Moskau derzeit gewillt ist, in der Frage der Sowjet-Juden großzügiger als bisher vorzugehen, läßt sich nicht von der Hand weisen. Die Ausreisebewilligung für die Familie Schtscharanski mag ein Beweis dafür sein. Wahr ist aber auch, daß in diesem Jahr die Quote ausreisewilliger Juden den bisher tiefsten Stand erreicht hat.Wo es nicht
Sie nennen sich „Bewegung für sozialistische Erneuerung“ und verlangen Reformen, ehe es zu spät wird. Wer sind die Mahner, die ihre politische Identität nicht preisgeben wollen?
Es hört sich schon gut an, was der KPdSU-Chef Michail Gorbatschow da verkündet. Bis zum Jahresende will er sechs Fldk-Regimen-ter aus Afghanistan abziehen.Wozu aber braucht die Sowjetunion Luftabwehrregimenter in Afghanistan?Die Mudschahidin, die afghanischen Freischärler, schießen mit Handfeuerwaffen und kämpfen zu Fuß, eine Flugabwehr also braucht die Besatzungsmacht nicht.In Wirklichkeit ist der sowjetische Teilabzug aus Afghanistan ein diplomatisches Pokerspiel mit hohem Einsatz. Seit gestern nämlich wird in Genf über eine „politische Lösung“ des Afghanistan-Problems
Vier Jahre „Gulag“ für den Wunsch nach weltweiter Abrüstung: Alexander Schatrawka hat die „Friedenssehnsucht“ der Sowjets am eigenen Leib zu spüren bekommen.
Der 16. Jänner 1986 war in Hannover ein eiskalter Wintertag. Die Beamten des Bundeskriminalamtes (BKA), die seit den frühen Morgenstunden in der Innenstadt eine „konspirative Wohnung“ der RAF (Rote Armee Fraktion) beschatteten, froren und sehnten sich nach einer geheizten Stube. Gegen Mittag zogen dann Schneewolken über die Stadt, doch zum Schneien war es immer noch zu kalt. Um punkt 12.30 Uhr gab der Einsatzleiter des BKA-Sonderkommandos über sein Funkgerät das Losungswort zum Angriff.Verhaftet wurden bei dieser BKA-Sonderaktion eine Kunst-Studentin und Annelie Becker, die Schwester
Wer soll Triest noch retten? Die Uneinsichtigkeit Roms und das Desinteresse Österreichs lähmen die wirtschaftliche Entwicklung des einstmals blühenden Adriahafens.
Afrika ist heute der Krisenkontinent Nummer 1. Das Bild ist chaotisch. 1983 zum Beispiel gaben die Sahel-Staaten mehr Geld für Waffen als für Lebensmittelimporte aus.
Die UdSSR unternimmt derzeit gewaltige Anstrengungen im Bereich der konventionellen Bewaffnungen! den Nachrüstungsbeschluß der NATO wettzumachen. Dabei geht es den Sowjets vornehmlich um zwei Aspekte: Erstens will man im Falle eines Angriffs auf Mitteleuropa die NATO-Luftstreitkräfte und die Luftkapazität der NATO mittelskonventioneller Waffen rasch ausschalten.Die Stationierung der neuen MIG-29 Jagdbomber bei einem sowjetischen Jagdbomberregiment in Wittstock (DDR) ist zweifellos eine der Maßnahmen in diese Richtung. Ferner wül man die Pershingll und die Marschflugkörper-Einrichtungen
Selten ist in den westlichen Medien über einen Sowjetführer so viel gemutmaßt und geschrieben worden. Aber wer ist dieser rätselhafte Mann an der Spitze der UdSSR wirklich?Gute Bücher über Rußland sind selten. Andrej Andrej e witsch Wlassow, zuerst Stalins Vorzeigegeneral und später Uberläufer zu den Armeen Hitlers, prägte den bekannten Satz: „Rußland ist nur durch Russen zu besiegen!“ In der Tat, seit Alexander Newski 1240 in der Eisschlacht auf dem Paipus-see die Ritterorden schlug, haben fremde Heere auf dem Boden Rußlands keine Chance.Ist aber dieses weite Land und dessen
Für den Fortschrittsfanati-ker Michail Gorbatschow war die Katastrophe von Tschernobyl ein gewaltiger Schlag. Er versuchte, die Verantwortung von sich zu schieben, indem er zunächst einmal wochenlang schwieg. Als er dann schließlich doch über Tschernobyl eine Rede hielt, verwendete er die üblichen Propagandafloskeln von der „böswilligen Schadenfreude“ des Westens.Vor allem unter den Ostblockstaaten tauchte die Frage auf, ob die UdSSR für eine Rolle als Führungsmacht überhaupt fähig sei. Doch Gorbatschow versteht es, offenbar nach dem Motto des ukrainischen Partisanenführers
Islamisch motivierte Selbstmordkommandos machen den internationalen Flugverkehr unsicher. Schaffen Allahs Streiter was palästinensische Terroristen nicht geschafft haben?
Im Mai 1980 starb Jugoslawiens Staats- und Parteichef Josip Broz Tito. Sechs Jahre danach ist sein Werk durch nationalistische Tendenzen und Egoismen gefährdet.
Verfahren die Balkanstaaten nach dem alten Motto „Cuius regio, eius religio“?Einige jedenfalls sind nicht weit davon entfernt, wenn es um die Minderheiten geht. Rumäniens Nicolae Ceauses-cu unterdrückt im Namen einer dako-rumänischen ,J£in-heitsnation“ Ungarn und Deutsche, in Bulgarien werden die Türken gezwungen, ihre islamischen Namen gegen bulgarische einzutauschen. Mit Recht brachte Ankara das Problem der Bulgarien-Türken vor das KSZE-Forum in Bern. Auch die Ungarn bemühen sich in Bern um ihre Volksgenossen in Rumänien.Doch was in Bulgarien verschwinden soll, gehört in
Schaffen Frauen und Töchter, was ihre Männer und Väter nicht geschafft haben? Eine hat es jedenfalls geschafft: Corazon Aquino, die Ehefrau des ermordeten Oppositionsführers Benigno Aquino, ist heute die erste demokratisch gewählte Präsidentin der Philippinen.Auch in Pakistan zeigt das philippinische Beispiel seine magische Wirkung; Hunderttausende säumten den Weg, als Benazir Bhutto, Tochter und politische Erbin des 1977 hingerichteten Ministerpräsidenten ZulfikarAli Bhutto, in der Hauptstadt Lahore eintraf.Das neunjährige Regime der Militärs bezeichnet die in Oxford ausgebildete
Der KPdSU-Chef Gorbatschow wirft dem US-Präsidenten Reagan „mangelnde Gesprächsbereitschaft“ vor. Die Frage ist, ob Moskau echte Verhandlungen wünscht.
Das Ubergreifen nikaraguanischer Streitkräfte auf Honduras hat den US-Präsi-denten Ronald Reagan vor einer Niederlage im Senat bewahrt. Sein Antrag, den antisandinistischen Contras eine 100-Millionen-Dollar-Hilfe zu gewähren, wurde nun doch genehmigt.Dabei ist Reagans Traum von einer „ZWangsdemokratisierung“ Nikaraguas in erster Linie von seinem Wunsch geprägt, ein antiamerikanisches Regime aus dem Hinterhof der USA zu beseitigen.Gewiß, der Sandinisten-chef Daniel Ortega ist alles andere als ein Dembkrat nach westlichen Maßstäben. Doch das Säbelgerassel aus Washington nährt seine
Der Prozeß soll eine Reihe von Fragen klären helfen, vor allem was das Ustasa-KZ Jasenovac betrifft. Über die Zahl der Opfer gehen die Meinungen der Fachleute auseinander.
Die Franzosen nennen ihn — in Anlehnung an Niccolö Machiavelli — den „Florentiner“. Francois Mitterrand ist erfahren und pragmatisch genug, um zu wissen, wann es gilt, die phrygische Mütze des Jakobiners mit dem Großbürgerhut eines versöhnlichen Koalitionspartners einzutauschen.Es bleibt ihm auch nichts anderes übrig. Frankreichs Wähler haben ihm bei den Parlamentswahlen einen Denkzettel verpaßt. Jetzt übertrug er dem Gaullistenchef Jacques Chirac die Regierungsverantwortung.Mitterrands Rezept heißt „Ko-habitation“,und das bedeutet zugleich ein politisches Wagnis.
Für die Massen im Nahen und Mittleren Osten ist der Islam Mittel zur Wahrung ihrer Identität. Diese Verbindung von Religion und Politik sorgt weltweit für Spannungen.
Das heruntergewirtschaftete Inselreich braucht dringend soziale Reformen. Die Präsidentin Corazon Aquino fühlt sich noch zu sehr den Marcos-Generälen verpflichtet.
Sie sind keine Dissidenten, sie haben nur einen Wunsch: Ausreisen. Trotzdem reagiert Moskau hart. Welche Folgen hatdie Freilassung Schtscharanskis für die Juden in der UdSSR?
Hunger und Stammeskriege beherrschen das Bild Afrikas. Vorgänge in Uganda sind geeignet, dieses Bild noch zu verstärken. Kann der neue Machthaber Uganda aus der Krise führen?
Einiges deutet darauf hin, daß Gorbatschow im Mazedonienkonflikt nicht mehr gewillt ist, einseitig Sofia zu unterstützen. Steht auf dem Balkan eine neue Entwicklung bevor?
Der Verständigungsdraht zur Jugend scheint im kommunistischen Jugoslawien nicht mehr so zu funktionieren wie zu Titos Lebzeiten. Mit Titos Abgang von der politischen Szene verschwand allmählich der Partisanenmythos, der dem Regime jahrzehntelang als Herrschaftslegitimation, aber auch als Heilmittel zur Uberbrückung sozialer Spannungen und regionaler Unterschiede gedient hatte. Das ideologische Vakuum macht sich heute insbesondere in den Reihen der Jugend bemerkbar.Die arbeitslosen Jugendlichen fühlen sich von der herrschendenKP und der Gewerkschaft betrogen und suchen nach neuen
Das heute meistverwendete Wort in Jugoslawien heißt Krise. Was man in den siebziger Jahren noch harmlos als „Nationalitätenstreit" bezeichnete, entpuppt sich nun als Krise des Systems.
Vor kurzem rief der libysche Staatschef Gadhafi alle Moslems Afrikas zum Aufstand gegen den Westen auf. Im Tschad sieht er sich Frankreichs Premier Mitterrand gegenüber.
Der aus Italien abgeschobene Terrorist Abu Abbas soll von Arafat ein Monatsgehalt von 100.000 Dollar beziehen. Wo verläuft die Grenze zwischen Terror und Diplomatie?
Die Assimilierungskampa-gne gegen 800.000 bis eine Million Bulgarien-Türken nimmt kein Ende. Der bulgarische Journalist türkischer Abstammung, Mustafa Sü-leymanow, der in Ankaras Botschaft in Moskau um politisches Asyl angesucht hat, betont in einer Presseerklärung, man zwinge die Türken mit .Einschüchterung und Gewalt" zum Ablegen ihrer islamischen Vornamen.Bislang wenig bekannte Wissenschaftler, wie der tur-kophobe Historiker Petar Petrow oder der Schriftsteller Boris Deribeev, ein regimetreuer Literat der zweiten Garnitur, dessen Buch ,Ahrida — nepeznata zemja" (Ahrida — das
Ineinem Rundfunkinterview AXlgab der ungarische ZK-Sekretär Matyas Szuros erstmals zu, die Spannungen zwischen Ungarn und Rumänien hätten sich in letzter Zeit zugespitzt. Rumänien, so Szuros, sei nach wie vor nicht bereit, über die kulturellen und politischen Beziehungen Ungarns zur etwa 1,7 Millionen zählenden ungarischen Minderheit in Siebenbürgen zu sprechen.Bei der letzten Begegnung der Parteichefs Nicolae Ceausescu und Janos Kadar in den Grenzstädten Debrecen und Oradea im Jahre 1977 ist auf den ausdrückli-chen Wunsch des rumänischen Staatschefs das Problem der ungarischen
An der gegenwärtigen Misere Afrikas sind nicht nur Naturkatastrophen schuld. Korrupte Funktionärseliten verfolgen auf dem Rücken der Bauern ihre politischen Interessen.
Es wird oft behauptet, der Lange Marsch der chinesischen Roten Armee sei der Ausgangspunkt des modernen China. Das Buch des amerikanischen Journalisten Harrison Salisbury ist eine aus minutiöser Recherche und zahlreichen Interviews zusammengestellte Chronik dieser Epoche.Vor genau fünfzig Jahren, im November 1935 legte die Rote Armee Chinas, ständig von den gut bewaffneten Einheiten Chiang Kai-Cheks verfolgt, mehr als 10.000 Kilometer zurück. Von den 86.000 Soldaten, die diesen Marsch angetreten haben, erreichten weniger als 4000 das Ziel.Für den jungen Parteichef Mao Zedong stand damals
Ein erfolgreicher Reisediplomat in eigener Sache, das war Simbabwes Regierungschef Robert Mugabe immer schon. Bei seinem letzten Besuch in Moskau ist es ihm vermutlich gelungen, die Sowjets zu mehr Waffenlieferungen in sein Land zu bewegen, ohne dabei der kommunistischen Führungsmacht größere Zugeständnisse gemacht zu haben.Im kommenden Jahr öffnet Simbabwes Hauptstadt Harare seine Tore für eine Gipfelkonferenz der Blockfreien. Zwischen 1986 und 1989 wird Mugabe Sprecher der blockfreien Länder sein.Nach seinem „Erdrutschsieg“ bei den Parlamentswahlen im vergangenen Sommer,
Janez Staniö ist der Autor, der in der Parteielite in Belgrad für Unmut sorgt. Bislang wagte nur eine Zeitung ein Hintergrundgespräch. Hier ein Auszug aus dem Interview.
Auf den ersten Blick sieht es so aus, als ob es dem phüippinischen Staatschef Ferdinand Marcos tatsächlich um die Wiederherstellung demokratischer Verhältnisse gehe:Zuerst hat Marcos für den 18. Jänner 1986 „Neuwahlen“ angekündigt, obwohl seine Amtszeit erst in 18 Monaten zu Ende geht. Jetzt hat er ein Gesetz entdeckt, das erst den 7. Februar als Wahltag vorsieht. In der Öffentlichkeit präsentiert sich Marcos bereits als Wahlsieger, die Opposition behauptet dagegen, der todkranke Diktator wisse nicht einmal, was im Lande wirklich los sei.Für Washington ist der philippinische-
Am 27. Juli dieses Jahres stürzte General Tito Okello den ugandischen Staatschef Milton Obote und zwang ihn zum zweiten Mal ins Exil. Die neue Militärregierung behauptet, ihr wichtigstes Anliegen sei die Beendigung des unter Obote entflammten Stammeskrieges. In Wirklichkeit jedoch geht der Krieg auf Kosten der Zivilbevölkerung weiter. Der Guerillaführer Yoveri Muse-veny fühlt sich bei der Besetzung der Posten im Militärrat umgangen und führt einen erbarmungslosen Krieg gegen die Regierung. Kardinal Emanuel Nsubuga, Erz-bischof von Kampala, versuchte mehrmals vergeblich zwischen Okello
Obwohl beide Supermächte zum ersten Mal über eine Reduzierung der Waffen reden wollen, ist Optimismus bei der bevorstehenden Gipfelbegegnung kaum angebracht.
In der Fülle des Informationsangebots zum Thema Nahost ist Gerhard Konzelmanns Libanon-Studie „Der unheilige Krieg“ sicherlich ein Spitzenreiter. Als langjähriger Nahost-Korrespondent des deutschen Fernsehens hat Konzelmann den Krieg zwischen maronitischen Christen, Drusen und Moslems aus nächster Nähe erlebt.Der in Tübingen und Besancon ausgebildete Orientalist schildert die Genesis des Libanonkrieges mit sachlicher Kompetenz. Die Aktivitäten der PLO, das Eingreifen Israels und Syriens, das Engagement der Großmächte, all das wird mit der Hand eines aufmerksamen Beobachters
In keiner der jugoslawischen Republiken zeigt sich die Partei so nervös wenn es um Oppositionelle geht, wie in Kroatien. Auch die Kirche zählt zu den Feinden des Regimes.
Erstmals sieht sich Premier Andreas Papandreou dem Druck von links ausgesetzt. Die anhaltenden Streiks stellen die sozialistische Regierung auf eine Zerreißprobe.
Ein Nikaragua-Bericht aus der Feder des österreichischen Auslandsreporters Fritz Sitte will mehr sein als eine nüchterne Bilanz der nahezu sechsjährigen Herrschaft der Sandinisten.Im Jänner 1985 weilte Sitte zum dritten Mal in Nikaragua: Er sprach mit den „Comandantes“ der sandinistischen Neuner-Junta und interviewte gleichzeitig den berühmten „kleinen Mann“ auf der Straße, er besuchte die „Contras“ aus den Reihen der Miskito-Indianer von der Atlantikküste, von denen man behauptet, sie stünden im Solde des US-Präsidenten Ronald Reagan.Ein Bericht über die gespaltene
Viel Hintergrund zum Thema äthiopische Juden und deren Lage im Sudan und Äthiopien bietet das unter dem Titel „Operation Moses“ erschienene Buch des britischen Autors Tudor Parffitt. Parffitt hatte Gelegenheit, im Flüchtlingslager des sudanesischen Grenzstädtchens Ghedaref zwei Jahre lang das Leben jüdischer Flüchtlinge aus nächster Nähe zu erleben, schildert jedoch in seinem Buch hauptsächlich den Exodus von etwa 9.000 Fala-schen (äthiopische Juden) auf geheimen Pfaden durch Äthiopien, Kenya und den Sudan, und schließlich deren Transfer mittels einer Luftbrücke nach
Die „Achille Lauro“-Affäre könnte auch für die innere Entwicklung Ägyptens weitreichende Folgen haben. Die Studenten der Kairoer Universität demonstrierten, angeführt von islamischen Aktivisten, gegen die USA, wobei Amerika stellvertretend für den ganzen Westen herhalten muß.In Ägypten läßt sich in der jüngsten Zeit eine Machtzunahme von religiösen Kräften feststellen, selbst die von Saad Zaglul gegründete „Wafd“-Bewegung, Ägyptens traditionsreichste Partei, mußte bei den letzten Wahlen ein Bündnis mit den Moslembrüdern eingehen. Der aus der Zwischenkriegszeit
Zuerst gingen Nikaraguas Sandinisten gegen protestantische Gruppen vor, nun mehren sich die Spal-tungsversuche und Maßnahmen gegen die katholische Kirche des Landes.
Nach einer „Friedensvereinbarung“ zwischen dem syrischen Staatschef Assad und dem Führer der „Tawhid-Bewegung“ (Islamische Einigungsbewegung) sind syrische Truppen in die libanesische Hafenstadt Tripolis einmarschiert.Während noch die Kämpfe des vergangenen Sommers, als dieSchiiten mit syrischer Billigung Hie Palästinenser in ihren Lagern in West-Beirut bedroht haben, an die erste Phase des Bürgerkrieges erinnerten, gab es in der Schlacht um Tripolis eine überraschende Wendung: Die von Damaskus unterstützten Alawiten-Milizen sowie die Linksgruppen kämpften jetzt gegen die
Vor fünf Jahren schlug der militärisch hochgerüstete Irak gegen den Iran los. Teheran wehrte sich verbissen, trieb die Iraker wieder zurück, und mittlerweile sind die Kämpfe entlang der gemeinsamen Grenze in einen Stellungskrieg erstarrt. Fünf Jahre Golfkrieg: Anlaß genug für eine umfassendere Bilanz.
Selten ist über einen Mann im Kreml so viel gemutmaßt worden, wie über den neuen sowjetischen Parteichef Michail Sergejewitsch Gorbatschow. In einem Teil der westlichen Presse scheint die Meinung vorzuherr-schen, mit Gorbatschow habe endlich eine junge und verhandlungsfähige Mannschaft“ die greisen Kremlbürokraten abgelöst. Die stets medienbewußte Präsentierung des neuen Sowjetführers kann jedoch kaum über die brennenden Probleme des Sowjetstaates hinwegtäuschen.Die Sowjetunion ist eine Militärmacht ersten Ranges, derenFührungsanspruch in der internationalen Politik jedoch von