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Nikaragua: Kein Friede in Sicht

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Ein Nikaragua-Bericht aus der Feder des österreichischen Auslandsreporters Fritz Sitte will mehr sein als eine nüchterne Bilanz der nahezu sechsjährigen Herrschaft der Sandinisten.

Im Jänner 1985 weilte Sitte zum dritten Mal in Nikaragua: Er sprach mit den „Comandantes“ der sandinistischen Neuner-Junta und interviewte gleichzeitig den berühmten „kleinen Mann“ auf der Straße, er besuchte die „Contras“ aus den Reihen der Miskito-Indianer von der Atlantikküste, von denen man behauptet, sie stünden im Solde des US-Präsidenten Ronald Reagan.

Ein Bericht über die gespaltene katholische Kirche in Nikaragua und über die Konfrontation mit der von den Sandinisten geförderten „Volkskirche“ fehlt ebenfalls nicht.

Sitte schildert darüber hinaus die Alphabetisierungskampagne auf dem Lande, genauso wie endlose Warteschlangen vor den halbleeren Verkaufsläden.

Daß Nikaragua wirtschaftlich vor dem Ruin steht, wird dem Leser immer wieder vor Augen geführt.

Schließlich macht Sitte aus seiner Abneigung gegen das Sandi-nistenregime kein Geheimnis: Wenig habe sich seit dem früheren Diktator Anastasio Somoza geändert, betont er.

In vielen Landesteilen herrsche Bürgerkrieg, in den Gefängnissen werde gefoltert, wie seinerzeit.

ICH WAR IN NIKARAGUA. Von Fritz Sitte. Styria Verlag, Graz-Wien-Köln 1985. 219 Seiten, geb., öS 240,-.

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