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Massaker in Uganda

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Am 27. Juli dieses Jahres stürzte General Tito Okello den ugandischen Staatschef Milton Obote und zwang ihn zum zweiten Mal ins Exil. Die neue Militärregierung behauptet, ihr wichtigstes Anliegen sei die Beendigung des unter Obote entflammten Stammeskrieges. In Wirklichkeit jedoch geht der Krieg auf Kosten der Zivilbevölkerung weiter. Der Guerillaführer Yoveri Muse-veny fühlt sich bei der Besetzung der Posten im Militärrat umgangen und führt einen erbarmungslosen Krieg gegen die Regierung. Kardinal Emanuel Nsubuga, Erz-bischof von Kampala, versuchte mehrmals vergeblich zwischen Okello und Muse-veny zu vermitteln. Ein Korrespondent der italienischen Afrikazeitschrift „Nigrizia“ schildert den Krieg in Uganda folgendermaßen: „Der Konflikt zwischen den Militärs und Museveny spitzt sich immer mehr zu, vor allem im Dreieck Luwero, 50 Kilometer nördlich der Hauptstadt Kampala. Die Regierungssoldaten behaupten, sie hätten den Befehl, jeden Verdächtigen sofort zu' erschießen. Im Militärlager von Kanyonyi, unweit der Stadt Nakasongola, halten die Soldaten 200 Missionsschülerinnen zum „Privatvergnügen“ fest. Viele Schülerinnen werden täglich vergewaltigt. In der Mission von Kasaala sind etwa 100 Personen von Obotes Anhängern mit Panga-Messern zerstük-kelt oder bei lebendigem Leibe verbrannt worden. In Kasaala sind auch die alten Schergen Idi Amins gesichtet worden. Noch schlimmer für die Bevölkerung ist die Entsendung von 2000 .Karimo-jong' Soldaten, die für ihre blutigen Razzien bekannt sind. In Uganda verkehrt seit Juni kein Zug mehr.

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