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Wer lacht diesmal?

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So sensationell ist das Gesprächsangebot Moskaus an Israel gar nicht. Denn mit der geplanten Wiederaufnahme von diplomatischen Beziehungen zwischen der Sowjetunion und Israel trägt der KPdSU-Chef Michail Gorbatschow lediglich den Realitäten Rechnung.

Daß Moskau derzeit gewillt ist, in der Frage der Sowjet-Juden großzügiger als bisher vorzugehen, läßt sich nicht von der Hand weisen. Die Ausreisebewilligung für die Familie Schtscharanski mag ein Beweis dafür sein. Wahr ist aber auch, daß in diesem Jahr die Quote ausreisewilliger Juden den bisher tiefsten Stand erreicht hat.

Wo es nicht weh tut, dort läßt sich mit wenigen Gesten leicht Eindruck machen. Darin unterscheidet sich der neue Kremlherr in keiner Weise von seinesgleichen in der Nomenklatura“.

Doch in der Sache selbst geht es Gorbatschow in erster Linie darum, von der starren, einseitig orientierten Nahostpolitik seiner Amtsvorgänger abzukommen.

Bislang waren die Palästinenser um Yassir Arafat Nutznießer dieser langjährigen diplomatischen Starrheit zwischen den beiden Kontrahenten UdSSR und Israel. Als lachende Dritte konnten sie jederzeit das Zünglein an der Waage spielen. Doch wer diesmal das Lachen haben wird, das läßt sich derzeit noch nicht absehen.

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