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Die Sowjets rüsten auf

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Die UdSSR unternimmt derzeit gewaltige Anstrengungen im Bereich der konventionellen Bewaffnungen! den Nachrüstungsbeschluß der NATO wettzumachen. Dabei geht es den Sowjets vornehmlich um zwei Aspekte: Erstens will man im Falle eines Angriffs auf Mitteleuropa die NATO-Luftstreitkräfte und die Luftkapazität der NATO mittels

konventioneller Waffen rasch ausschalten.

Die Stationierung der neuen MIG-29 Jagdbomber bei einem sowjetischen Jagdbomberregiment in Wittstock (DDR) ist zweifellos eine der Maßnahmen in diese Richtung. Ferner wül man die Pershingll und die Marschflugkörper-Einrichtungen in der Bundesrepublik durch die in Afghanistan schon erprobten „Spez-nas“ (spezielle Luftsturmtruppe der Sowjetarmee) außer Gefecht setzen. Zu diesem Zweck wurden der 1. Strategischen Staffel der Sowjetarmee (Sowjettruppen in der DDR), die Elitekommandos der Nationalen Volksarmee, die sogenannten „Technokommandos der Kampftruppen der Arbeiterklasse“ unterstellt.

Jetzt wollen die Sowjets durch einen speziellen Schutz für ihre Panzer ihre Überlegenheit im konventionellen Bereich aber-

mals ausspielen. Der Schutz besteht aus im Abstand von etwa 23 Zentimeter von der eigentlichen Panzerung angebrachten Schutzplatten, die auch die empfindlichste Stelle des Panzers, die Verbindung zwischen Turm und Wanne, schützen. Man rechnet damit, daß zuerst der T-64, aber auch bald die modernen Kampf panzer vom Typ T-72 und T-80 mit diesen Schutzplatten ausgestattet werden. Die Folge: Durch die zusätzliche Panzerung sind die sowjetischen Panzer, die übrigens das Rückgrat der Offensivwaffen des Ostblocks bilden, für die gegenwärtigen Panzerabwehrsysteme der NATO (Milan, TOW, Dragon und Swing-fire) nahezu unverwundbar. Daß daraus erneut ein strategisches Ungleichgewicht im konventionellen Bereich zwischen Ost und West entsteht, liegt klar auf der Hand.

Doch welche Konsequenzen ergeben sich daraus für die NATO-Armeen in Mitteleuropa? Erstens, die gegenwärtigen Panzerabwehrsysteme sind von vornherein unzureichend. Das ganze System muß neu überdacht werden. Auf einem anderen Blatt steht freilich die strategische Gesamtkonzeption der NATO. Für sie galt bislang die Regel, die Nuklearwaffe werde nur im „äußersten Fall“ eingesetzt.

Bedeutet aber die unzureichende Panzerabwehr der NATO im Falle eines sowjetischen Angriffs den früheren Einsatz von Atomwaffen?

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