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Ministerium muß her!

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Den politischen „Abbrenner“ des Jahrs präsentierten dieser Tage wohl die sozialistischen Damen: Die Rede ist von der Forderung nach einem eigenen Frauenministerium. Sogar aus den eigenen Reihen erntete dieser Vorschlag nur Pfiffe und Buhrufe - auch die rote Ober-Dame Herta Firnberg meldete sich zu Wort, pardon: zum Pfiff. Nun, ganz so lächerlich wäre die Angelegenheit wieder auch nicht, hätte man sich und den Frauen den Gag mit dem eigenen Ministerium für Frauenfragen erspart. Mit der Einführung des Frauenstimmrechtes sind gewiß nicht alle gesellschaftlichen Ungleichheiten zwischen Mann und Frau beseitigt worden. Ganz und gar nicht einzusehen ist etwa, warum eine Frau bei gleicher Arbeitsleistung schlechter als ein Mann verdienen soll. Vielfach sind die Frauen für die Wirtschaft ein ähnlicher „Konjunkturpolster“ wie das Gros der Gastarbeiter. Aber ein eigenes Ministerium? Sicherlich hätte man seinerzeit auch ein eigenes Reichsbrücken-Ministerium ins Leben rufen können. Aber, ob die Brücke angesichts der Ministerialbürokratie nicht eingestürzt wäre, darf bezweifelt werden.

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