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Mit Geschmack

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(Salzburger Festspiele; „Jeph-tha" von G. F. Händel) Als Aufführung des Salzburger Landestheaters hatte man im Vorjahr Jephtha in der Kollegienkirche erprobt, als Glanzstück der Salzburger Festspiele wurde die Produktion heuer dem internationalen Publikum vorgestellt. Strenge Geschlossenheit prägt die von Federic Mirdita festlich-weihevoll inszenierte Aufführung. Uberzeugend wurde Händeis Drei-Stunden-Oratorium zu einer Eindreiviertelstunden-Fas-sung zusammengestrichen, klug die innere Dramaturgie des Werks auf die Szene im Kirchenraum abgestimmt und die englische Originalsprache belassen.

Hannes Raders sparsames Bühnenbild ist mit Geschmack und Fingerspitzengefühl in den gewaltigen Altarraum eingefügt. Ja, es steigert die Wirkung der Figuren in ihren wallenden Gewändern, gibt ihrem Spiel genauere Konturen und ihren gemessenen Bewegungen das Gewicht tieferer Bedeutung.

.Das biblische Lehrspiel um den Feldherrn Jephtha, der um eines Sieges willen seine Tochter als Blutopfer darbringen soll, gewinnt menschliche Züge. Musikalisch ließ die Wiedergabe unter Ralf Weikert kaum einen Wunsch offen, Händeis Klangwelt erstrahlte in nobler Pracht. Werner Hollwegs Jephtha siegt dank des Wohllauts seines metallglänzen-

den Tenors und seiner Darstellungskultur.

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