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Die Posse „Das Gewürzkrämerkleeblatt oder die unschuldig Schuldigen” von Johann Nestroy ist auch im Sommertheater beliebt. Nun wird sie mit viel Elan und Schwung in Krems gespielt. Die herrlich naiven Gewürzkrämer Schwefel (Peter Lodynski), Baumöl (Christian Gherda) und Ci-chori (Horst Eder) sind ein Trio der Sonderklasse. Schon über Lodynskis umwerfende Mimik ließen sich Essays schreiben. Staunende Fassungslosigkeit drückt sich bei ihm durchs Heben einer Augenbraue aus, doch das allein macht den Abend nicht aus.

Regisseur Reinold Tischler bemüht sich, die für Nestroy so typische charakterliche Überzeichnung nicht ins Klamaukhafte abgleiten zu lassen: Jeder der drei Krämer hält die Frau eines Freundes für amourengefährdet und trotzdem vermeidet jeder das klärende Wort. Aus dem Ensemble entzückt besonders Brigitte Neumeister als Madame Cichori, die in von Sepp Tatzel aktualisierten Couplets augenzwinkernd einen Bogen von den männlichen Schwächen zu den weiblichen Stärken spannt.

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