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Mit Klamauk

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(Volksoper Wien, „Der Barbier von Sevilla" von Giacomo Pucci-ni) Galt Otto Schenks erfolgreiche Inszenierung des „Barbier von Sevilla" als Paradebeispiel, wie man diese Opera buffa mustergültig als komödiantisches Müsiktheater von heute und als „Volksoper" in deutscher Sprache umsetzen konnte, so hat nun die Neueinstudierung von Diana Kienast „nach Otto Schenk" viel von dem verloren, was die Regie einst auszeichnete. Die kritische Charakterisierung der Figuren, hinter deren Geturtel, Geflatter und Klamauk aller Geiz und alle Gier, Boshaftigkeit und Abgefeimtheit durchbrachen, ist eine Parade gemütlicher Komödianten voll lustiger Flausen und dem Spaß an lautem Klamauk gewichen.

Glücklicherweise steht der Dresdner Dirigent Hartmut Haenchen am Pult. Zuerst verhalten, dann immer draufgängerischer läßt er das Ensemble lospreschen, atmet zugleich in den Arien mit den Sängern mit und packt im Orchester richtig zu. Er führt das Ensemble kultiviert — darunter auch zwei Debütanten, den Südkoreaner Kwang-Dong Kim als Faktotum Figaro und den Amerikaner James Wagner als Almaviva. Diane Elias (Rosina), Georg Schnapka (Bartolo) und Rudolf Mazzola (Basilio) ergeben solide Besetzung.

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