(Stadttheater Klagenfurt: „Der Teufel und der liebe Gott“ von J. P. Sartre) Es war ein Wagnis für Klagenfurt, J. P. Sartres Schauspiel aufzuführen. Es ist geglückt, und das Stück, zwischen Dolch- und Denk(an)stößen gelagert, wurde durch die Regie (Tamas Ferkai) und die Ausstattung (Peter Umbach) zum Erfolg der Spielzeit. Mit vorsichtigen Strichen und in kluger Auslegung gelang es, die Grundgedanken von der Ausweglosigkeit des einzelnen und der Freiheit des Bösen, das im Guten wurzelt, plausibel zu machen, über die These hinweg, daß Gott, der sich dem Menschen und seinen Nöten versagt, tot sei.
In die Zeit der Bauernkriege hat Sartre diese dramatische Abhandlung verlegt, die dem Aufstand wie dem Terror zuxüenen versucht und dem Atheismus das Wort redet. Der als Bastard hingestellte Götz, dem Verrat ebenso willkommen ist wie Mord, steht im Mittelpunkt. Liebe zu verwirklichen, scheitert an der Unzulänglichkeit des in Gott irrenden Menschen. Götz führt den Krieg.
Zu der entscheidenden Regieleistung und der hervorragenden Bildgestaltung, die aus Leinenbahnen Zelte, Gotteshäuser und Landschaft baut, kamen die darstellerischen Leistungen von Alexander Grill (Götz), Peter Ertelt (Heinrich) und Peter Settgast (Sektenführer Nasty) sowie der Katharina (Gudrun Velisek) und des gesamten Ensembles oft in mehreren Rollen. Ein ehrlicher, großer Erfolg.