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Mit Tempo

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(Komödienspiele Porcia in Spit- tal/Drau; „Nitt Ruhe“ von Johann Nestroy, „Der Kavalier vom Mirakel“ von Lope de Vega) Unter dem Titel „Vom Regen in die Traufe“ läßt Herbert Wochinz diese grimmig-böse Posse um einen ruhebedürftigen Ledermeister mit dem bezeichnenden Namen Anton Schafgeist als frisch-fröhliche Schnurre ablaufen. In dieser touristentauglichen Aufführung verlangt ein hemmungsloser Alexander Grill als dessen Geselle Rochus Dickfell nicht nur von den anderen Darstellern, sondern auch vom Publikum ein dickes Fell. Großartige Leistungen der anderen Darsteller, etwa des zurückhaltenden Walter Holub als weltmännisch agierender, dummdreister Schnösel von beängstigender Detailtreue, etwa von Gerhard Ernst als Nestroy-getreuer Anton Schafgeist gehen da fast unter. Das Tempo der Aufführung verhindert jeglichen Tiefgang.

Die Komödie um einen spanischen Glücksritter löst ein, was der Spit- taler Komödiensommer an leichtem Lachen verspricht. Vor allem bei der Besetzung hat Wochinz eine glückliche Hand bewiesen. Bei all der Selbstherrlichkeit, mit der Charles Elkins den nur dank unerwarteter Mirakel avis seinen Schwierigkeiten entlassenen Don Luzman spielt, wundert man sich am Ende wirklich, daß das Wunder letztlich ausbleibt. Gerhard Swoboda liefert eine köstliche Napoleonparodie, Alexander Grill und Erwin Neu- wirth sind ein ideales Dienergespann. Bedauerlicherweise bleibt das Damenterzett, das Don Luzman um Leidenschaft und Geld bringt, etwas blaß.

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