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Der Vater von drei Kindern war als Holländer in einem Konzentrationslager der deutschen Resatzungsmacht interniert. Zehn Jahre nach seiner Refreiung kommt der Vater noch immer oft und ausgiebig auf diese schreckliche Zeit zu sprechen, oder er schweigt während Phasen später Verzweiflung. Aber dann provozieren die Kinder den Vater. „Was war das Schlimmste im Lager” will ein Sohn wissen. Als der Vater diesmal abwehrt, kommt der Eklat: „Du magst uns nicht,” sagt der Sohn, „du magst bloß die SS-Leute.” Die Mutter schlichtet den Streit. Der Vater berichtet: Das Schlimmste war der Wind vom Krematorium zu uns her. Der Sohn schrieb dieses Buch aus Sohdarität mit dem Vater. Der Schrecken einer menschenverachtenden Epoche wird sehr lebendig.

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