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Modernes Wunder

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Die Bewohner des abgelegenen italienischen Bergortes Dommatina bereiten das traditionelle Fest zu Ehren des heiligen Demetrius vor, der dort einmal ein Wunder vollbracht haben soll, auf dessen Wiederholung ein kleiner gelähmter Bub hofft. Doch der zuständige „progressive" Bischof stößt sich an

den abergläubischen alten Bräuchen und verbietet kurzerhand das Fest.

Pfarrer, Bürgermeister und der „Commendatore" wissen, daß dieses Verbot zu allgemeinem Aufruhr führen wird und entschließen sich, die Weisung des Bischofs zu umgehen, was von diesem mit der Exkommunikation der gesamten Bevölkerung beantwortet wird.

Mitten in diese Irrungen und Wirrungen gerät ein junges amerikanisches Ehepaar auf „Scheidungsreise", die ersten - unfreiwilligen - Touristen in Dommatina, durch eine Autopanne dort festgehalten. Durch die abenteuerlichen Geschehnisse vergessen Pete und Donna die eigenen Probleme und engagieren sich kräftig für die Ehrenrettung des Heiligen und die Heilung des kleinen Gilio, wobei sie entdecken, daß sie sich eigentlich gar nicht scheiden lassen mögen.

Da stimmt alles: die Atmosphäre des Bergnestes, die Charaktere mit ihren liebenswerten Schwächen und dem guten Herzen, wo's nottut. Ein Wunder auch, daß ein Amerikaner dieses Buch schreiben konnte, selbst wenn er Italien seine Wahlheimat nennt.

DAS WUNDER VON DOMMATINA. Von Ira Avery. Paul Zsolnay Verlag, Wien-Hamburg 1980. 264 Seiten, öS 180,-.

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