Strahlende Sonne auf die Sonnenkollektoren gab es bei der feierlichen Schlüsselübergabe für das Institut für Molekularbiologie der österreichischen Akademie der Wissenschaften in Salzburg, das neben seiner eigentlichen - biologischen - Aufgabe auch als Versuchsobjekt für den Einsatz der Sonnenenergie zur Versorgung größerer Gebäudeeinheiten mit Zusatzwärme dienen soll. Die am Dach des Instituts montierten Kollektoren sollen nun in einem Langzeitversuch zeigen, „was sie können“.
Wie Minister Firnberg feststellte, ist die Einrichtung des Molekularbiologie-Instituts als Sonnenenergieforschungsstation nur ein Beispiel für die Zusammenarbeit des Wissenschaftsministeriums mit der Akademie der Wissenschaften auf dem Gebiet unkonventioneller Energiegewinnung. Als weiteres Gemeinschaftsprojekt wurde derzeit die Nutzung.der Windkräfte im Marchfeld vorbereitet.
Abgesehen von der Gewinnung von Sonnenwärme, wurde bei dem nun fertiggestellten Akademieinstitut erstmals der Versuch gemacht, durch Vollwärmeschutz, weiters durch ein Wärmepumpensystem und die restlose Rückgewinnung der Wärme aus der Abluft eine möglichst günstige Wärmebilanz zu erzielen.
Die eigentliche wissenschaftliche Arbeit werden die bisher in Wien (Biochemie), Graz (Biophysik) und Salzburg (Biologie) untergebrachten Abteilungen des Instituts nach Fertigstellung der zum Teil sehr aufwendigen Laboreinrichtungen im Frühjahr 1977 aufnehmen können. Hauptarbeitsgebiete der drei Institutsabteilungen sind die Eiweißsynthese, die Aufklärung der Struktur von Eiweißmolekülen und die Frage der Zelldifferenzierung. Hauptnutznießerin der künftig in Salzburg unter weit besseren Bedingungen als bisher durchgeführten molekularbiologischen Forschungen wird die medizinische Wissenschaft sein.
Über die innerhalb des Instituts vorgesehene interdisziplinäre Zusammenarbeit hinaus ist, wie der Salzburger Landeshauptmann Lechner betonte, eine enge Kooperation des Akademie-Institutes mit der Universität Salzburg erwünscht und zum Teil Realität. Ein Arbeitsschwerpunkt der Universität ist der Bereich der Biowissenschaften.
