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Molnär kontra Molnär

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(Theater in der Josefstadt) Der Mann mit dem Monokel, der die altösterreichische Hocharistokratie mit leicht ironischer Hochachtung liebte, hatte seine Einstellung zu ihr verändert, als er ein Vierteljahrhundert nach dem Untergang der Monarchie in New York sein letztes Stück, das Spiel „Panoptikum“, schrieb, das derzeit in einer Neuinszenierung im Theater in der Josefstadt zu sehen ist. Nun sind die „Hochgeborenen“ in einem Vorspiel lediglich Wachsfiguren, Abstrusitäten eines Panoptikums. Der Botschafter in Rom ist ein Dummkopf.

Der charmante Molnär von einst rächt sich an dem New Yorker Molnär, versteckt sein Stück in Kolportage, ja, in Krimikonfektion. Die Botschaftersgattin liebt einen Architekten, der sich als russischer Hauptmann herausstellt, der Butler ist ein russischer Oberst, beide haben Spionageauftrag. So geht's halt zu unter den Repräsentanten der alten Monarchie Und der New Yorker Molnär glaubt sich in den charmanten Molnär rückzuverwandeln, indem er happy-endend die Botschaftersgattin doch den feschen Russen heiraten läßt.

Unter der leichthändigen Regie von Peter Loos ist Johanna Matz eine aristokratisch hoheitsvolle, rollenbedingt kühle Botschaftersgattin, die ihr ach so vulkanisches Inneres voll beherrscht. Rollendeckend wirken Albert Ruep-recht als Botschafter, Heinz Ehrenfreund als „Architekt“.

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