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Moores Welt

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Charles Moore, ein bedeutender Architekt aus den USA ist leider bei uns kaum bekannt. Das ist schade, weil seine Gedanken, Projekte und Bauten gewiß Wegweiser sind für eine Architektur, die mit Natur in harmonischer Koexistenz leben möchte. Seine Bauten sind humorvoll, farbig, ironisch, undogmatisch, respektlos und angefüllt mit Lebendigkeit - ohne Seitenbücke auf Sensation.

In einer Art Vorwortmit dem Titel: „Ying, Yang und die Drei Bären“ schreibt er: „Bauten sollen Behälter für menschliche Energie sein. Wenn sie genügend davon erhalten, können sie das in Form von Befriedigung an die Bewohner zurückgeben wie in dem biblischen B ild vom Brot, das auf das Wasser geworfen wurde.“ Voraussetzung dazu seien Sorgfalt, Aufspüren der Energie des Ortes, der Lokalgeschichte, Geist, Träume, Vorstellungen und Ambition. Das sind schöne Worte. Wie aber sehen die Ergebnisse aus?

Das zu erfahren, macht es notwendig, die vielen in Skizzen und Fotos dargestellten Bauten anzuschauen. Sie werden in fünf Abschnitten vorgestellt: Häuser des Architekten, Häuser als Mittelpunkt der Welt, Spielerisches und Ernsthaftes, Einfügen und Phantasiezeichnungen. Ebenso ungewöhnlich und typisch für Charles Moore sind erklärende und erzählende Beiträge wie zum Beispiel: „Der Architekt auf der Suche nach dem einprägsamen Ort“ von Robert A. M. Stern. Es ist eine eigene, fröhliche, phantasievolle Welt, die wir hier kennenlernen; schön wäre es, wenn sie auch bei uns als Wegweiser wirken würde.

CHARLES MOORE BAUTEN UND PROJEKTE 1949 - 1986. Herausgegeben von Eugene J. Johnson. Verlag Klett-Cotta, Stuttgart 1989. 305 Seiten, öS 765,-.

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