7056470-1991_19_16.jpg
Digital In Arbeit

„Moralische Diktatur" in Polen

Werbung
Werbung
Werbung

Polen war aus dem Zusammenbruch der Kaiserreiche im Ersten Weltkrieg wiedererstanden, ohne daß seine Existenz gesichert gewesen wäre. Von Deutschland trennte die Korridorfrage, von Litauen die Besetzung des Wilna-gebietes, von der Sowjetunion die Einverleibung weiter ukrainischer und weißrussischer Gebiete.

Jozef Pilsudski war 1918 als der große Befreier gefeiert worden, hatte bis 1922 als „Staatschef' gewirkt, sich dann zurückgezogen. Außenpolitische und wirtschaftliche Probleme führten immer wieder zu Regierungskrisen.

Am 12. Mai 1926 - vor 65 Jahren-marschierte Pilsudski mit

15 Regimentern in Warschau ein. Nach Straßenkämpfen übernahm er am 15. Mai die Regierungsgewalt. Er kündigte an, mit „moralischer Diktatur" Polen die Gesundung bringen zu wollen.

Pilsudski stand als Diktator nicht allein da. In Italien hatte Benito Mussolini I922die Macht ergriffen, in Spanien Primo de Rivera 1923 eine Militärdiktatur errichtet. In der Türkei herrschte Kemal Pascha (Atatürk) autoritär. Litauen folgte noch 1926dem Beispiel des Nachbarn.

Als Adolf Hitler 1933 antrat, hatte er ringsum viele Vorgänger. Demokratien fanden in den zwanziger Jahren wenig Anklang.

Ein Thema. Viele Standpunkte. Im FURCHE-Navigator weiterlesen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung