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„Eine schlampige Arbeit, gar nichts dran", urteilte Franz Lehär über seine Operette „Der Graf von Luxemburg". Dennoch bemüht sich der Leipziger Dirigent Roland Seifferth in der Grazer Oper mit geradezu rührender Sorgfalt selbst um die schwächsten Stellen der Partitur: musikalischer Feinschliff in kammermusikali scher Dezenz statt aufgedonnerter Pseudo-Erotik.

Der Kabarettist Werner Schneyder hält im Programmheft eine Menge kluger Aper§us zum Thema Operette bereit. Das Resultat seiner Regiearbeit indes ist kläglich. Seine Absicht, das Originallibretto durch Bearbeitung zu verbessern, die dünne Geschichte ernst zu nehmen und sie in logischen Bildern zu erzählen, führt zu einer langweiligen Vorführung musikalischer Nummern in lethargischer Bravheit, in der sich außer der Drehbühne fast nichts bewegt. Hilflos werden Chor und Statisterie in den Dekorationen stehengelassen, von Schmiß, Charme und Elan ist keine Rede. Trotz guter Besetzung selbst der kleinen Rollen wurde es nicht mehr als ein müder Griff in die Stadttheater-Mo ttenki ste.

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