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Mozart modisch

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Mozart-Freunde und alle, die seine „Zauberflöte” zu kennen glauben, trauen kaum ihren Augen: „Mozart alternativ” ist ein Trumpf der Wiener .Festwochen und Jungregisseur Oli-vier Tambosi hat für diese Reihe im Wiener Jugendstiltheater die „Zauberflöte” gründlich umgekrempelt. Er und sein Bühnenbildner Friedrich Despalmes im Welttheater-Taumel. Jeder darf mitspielen: Von Adam.Eva und der biblischen Schlange bis zu den geistigen Vätern Dante und Lord Byron, bei denen sie sich für ihre Deutungsversuche Ideen geborgt haben. (Nur einem Versuch, Prinz Tamino zu seinen Vampiraugen auch einen Ödipus-Komplex anzuhängen, widersetzt sich die Figur standhaft.) Das Ergebnis dieser Mixtur sind synthetisch schillernde Figuren aus den verschiedensten Zonen europäischer Geisteswelt. Sie machen diese „Zau-berflöte” zwar nicht „alternativ”, dafür aber modisch schick.

Lob verdient der Mut, mit einem jungen, unerfahrenen Sängerensemble dieses Werk zu erarbeiten. Matthias Fletzberger am Pult des Jugendstilorchesters kämpft tapfer mit den Anforderungen an Orchester und Sänger, kann manche Ausrutscher nicht verhindern, hält das Ensemble aber immerhin ordentlich zusammen.

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