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Müssen Juden nett sein?

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Die Filmwoche vom 3. bis 11. No- vom Film aufgegriffen würde, vember im Wiener Filmhaus Stö- Eng mit der Darstellung jüdi-bergasse bot einen Querschnitt des * sehen Alltagslebens ist auch die jüdischen Films von den vierziger bis in die neunziger Jahre. Aus den Ländern der ehemaligen UdSSR kommen interessante Impulse für den jüdischen Film. Bis vor kurzem war Antisemitismus ja vom kommunistischen Regime verboten gewesen und durfte deshalb auf der Leinwand auch nicht dargestellt werden. Außerdem bieten diese Filme Einblick in die jüdische Lebenswelt in der ehemaligen UdSSR.

Genau das sei in Filmen aus Deutschland und Österreich nicht möglich, betont die Journalistin Ruth Rybarski, die das Programm der Filmwoche gestaltet hat. Das Thema sei hier immer noch zu heikel und das jüdische Alltagsleben sei hier zu wenig präsent, als daß es

Frage verbunden, wie Juden im Film aussehen sollen. Hier beginnt für die Filmemacher oft eine Gratwanderung, denn einerseits sollen keine Stereotypen wiedergekäut werden, andererseits ist ein Film nur dann als jüdischer Film erkennbar, wenn das Judentum thematisiert wird oder doch zumindest als Hintergrund da ist. Müssen Juden also nett sein, weil sonst der Film zwangsläufig antisemitisch ist? „Wenn ein normaler Umgang mit dem Judentum begonnen würde, könnten Juden im Film auch ,böse' sein", meint Rybarski.

Aber wie normal und unbefangen ist dieser Umgang hier schon? Ein positives Beispiel ist für sie Axel Cortis „Wohin und zurück".

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