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Munter und spritzig

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(Burgenländische Festspiele, Mörbisch; „Die Fledermaus" von Johann Strauß) Champagnerlaune am Neusiedlersee also, knallende Sektpfropfen und ein Feuerwerk, das Silvester- oder Volksfeststimmung erzeugte. Bei einem solchen Breitwandspektakel darf man sich nicht fragen, was der See rund um ein Bühnengeschehen soll, das eigentlich in Salons und in einem Wienerischen Gefängnis vonstatten geht. Auch über die akustischen Tücken der Seebühne ist viel geredet - und wenig daran verbessert worden.

Doch was soll's! Die herrliche Strauß-Musik zur „Fledermaus" führt alle kritischen Gedanken ad absurdum. Sie wird in Mörbisch unter der Stabführung von Franz Bauer-Theussl munter und spritzig realisiert, von einem Ensemble, aus dem vor allem Waldemar Kmentt

als Eisenstein, Karl Dönch als Falk und Mirjana Irosch als Rosalinde herausragen. Nicht zu vergessen die einfallsreiche Choreographie von Laszlo Seregi für das Ballett der Budapester Staatsoper. Johannes Schauer macht die üblichen Frosch-Witze, - mit einigen AKH-Anspie-lungen.

Im ganzen gesehen stellt Mör-bisch eine Volks-Fledermaus auf die Bühne, die man gewiß nicht mit Schenkschem Maß messen darf, die sich aber bei seinem Publikum noch allemal sehen lassen kann. Und der Burgenlandbesucher wird, falls Wetter und Gelsen nicht beeinträchtigend wirken, vergnügt wieder nach Hause fahren.

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