Ein zauberhaftes Buch, in dem der verderbÜche Wind des Bösen alle gutartigen Gefühle der Liebe erstickt und das Nichtgeliebtwer-den Haß erzeugt oder die Lüge alles Wahre überwuchert EineReihe von Personen tritt in diesem Romanepos auf, die alle in Liebesverstrickungen verfallen; sie bleiben unerfüllt, werden letztlich zum Alptravim aller. Ein Reigen entsteht, der Gefühle versengt und Beziehungen ver-cdchtet - selbst den einzigen Helden des Buches, der niemanden liebt.Ein Werk, ganz gegen die itaheni-sche Verismo-Mode geschrieben, gerade deswegenaberwahr, tief und berührend. Ein Werk
(Burgenländisches Landesmuseum Eisenstadt; bis 29. Juni) Die im Rahmen der südosteuropäischen Zusammenarbeit zwischen dem Burgenland und Kroatien organisierte Ausstellung „Naive Kunst des Hlebiner Kreises" gilt einer Kunstrichtung, die in der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts entstanden, einen direkten und eigenwilligen Zugang zum Menschen und zu den Dingen sucht und findet. Inzwischen von vielen Nachahmern desavouiert, ist sie in dieser Ausstellung aber im ursprünglichen Glanz und mit ihrer eigentlichen Aussage dargestellt. Unter den 93 Gemälden und Plastiken stehen die Arbeiten
(Jüdisches Museum Eisenstadt, bis 26. Oktober) Die Dauerausstellung „Tausend Jahre österreichisches Judentum“ wird heuer ergänzt von der Ausstellung „Altneuland — die Vision des österreichischen Juden Theodor Herzl“. Diese Dokumentation verweist auf die Tatsache, daß mit den Toleranzideen in Österreich zwar die bekannten Edikte ins Leben treten konnten, dem latenten Antisemitismus damit aber keineswegs ein Ende gemacht wurde. Die aufklärerischen Ideen der Toleranzapostel übten vorrangig einen Humanismus gegenüber den einzelnen Juden, nicht aber gegenüber dem Judentum an
(Landesmuseum Eisenstadt, bis 13. März 1983) Die Ausstellung türkischer Waffen im Landesmuseum in Eisenstadt ist vom Historischen Museum von Kroatien in Zagreb zusammengestellt worden, das repräsentative Exponate aus seiner berühmten Waffensammlung ausgewählt hat. Die 185 Ausstellungsstücke zeigen vor allem, wie prunkvoll und vornehm ein Krieg zu Zeiten der Türkenbelagerungen, aber auch schon weit vorher geführt worden ist — was den Schrecken dieser Kriege allerdings kaum vermindert haben dürfte.Im sehr gut angelegten Katalog erfährt man viel über die einzelnen Kriegswerkzeuge,
(Schloß Stein bei Fehring, bis 19. September) Die zentrale Ausstellung der Kulturtage Fehring bringt einige Exponate zum Thema „Das Kreuz“ von Arnulf Rainer, Siegfried Anzinger, Günter Grass, Fritz Wotruba u. a. In allen Bildern spürt der Besucher das Ringen umdie Hauptthematik unserer christlichen Welt, und es gelingt den Künstlern wirklich, dem Geheimnisvollen des Golgatha- Geschehens nachzugehen und ihm menschliche Dimensionen zu verleihen.So spricht aus dieseh Bildern das Leid unserer irdischen Existenz und gleichzeitig die Zuversicht einer methaphysischen
(Ehemalige „Bauer“-Mühle, Mattersburg, bis Oktober) Die Ausstellung „Die Auswanderung der Burgenländer nach Amerika“ veranstaltet das Institut für Gegenwartsvolkskunde und das österreichische Museum für Volkskunde.Das heutige Burgenland hat als Grenzland schon immer eine besondere Sensibilität in wirtschaftlichen Belangen entwickelt. Nicht vordringlich Abenteurlust und Fernweh ließen die Menschen in die USA, nach Kanada und Südamerika auswandern, sondern große Armut und die Hoffnung, es dort besser zu haben.Die verschiedenen Stadien der Auswanderungswellen wurden
(Seefestspiele Mörbisch: „Der Zigeunerbaron“ von Johann Strauß). Die 25. Seefestspiele brachten zum Jubiläum den „Zi- geunerbaron“, der nunmehr hier zum achtenmal sein romantisches Schicksal erleidet. Die Operette, fast schon Repertoirestück in Mörbisch, wurde bei der heurigen Premiere zur etwas kühlen Angelegenheit, das lag gewiß in erster Linie am Wetter.Andererseits aber auch daran, daß Osvaldo di Pianduni nicht jener Barinkay ist, durch dessen Gesangeskunst das Feuer auf die Zuschauer überspringt. Wie überhaupt gesagt werden muß, daß eine derart übertriebene und
(Burgenländische Festspiele, Mörbisch; „Die Fledermaus" von Johann Strauß) Champagnerlaune am Neusiedlersee also, knallende Sektpfropfen und ein Feuerwerk, das Silvester- oder Volksfeststimmung erzeugte. Bei einem solchen Breitwandspektakel darf man sich nicht fragen, was der See rund um ein Bühnengeschehen soll, das eigentlich in Salons und in einem Wienerischen Gefängnis vonstatten geht. Auch über die akustischen Tücken der Seebühne ist viel geredet - und wenig daran verbessert worden.Doch was soll's! Die herrliche Strauß-Musik zur „Fledermaus" führt alle kritischen
(Galerie Witzmann, Hirm, bis 20. November) Nur etwa zehn Kilometer von Eisenstadt hat sich eine neue Galerie etabliert, die beim Publikum gut ankommt. Die Galerie Hannelore Witzmann in Hirm bei Eisenstadt zeigt Werke von Wilhelm Kaufmann, Elisabeth Laske und Hans Muhr.Die eher konventionellen, aber ansprechenden Bilder von Wilhelm Kaufmann, einem Mitglied des Hagenbundes, und die feinen, auch das burgenländische Dorfleben darstellenden Aquarelle von Elisabeth Laske kamen beim zahlreich erschienenen Eröff-, nungspublikum gut an, während die Muhrschen Stein-Objekte dastehen, als gehörten sie