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Museum mit Turm

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In zwei bis drei Monaten wird laut Dieter Bogner, Konzeptskoordinator für das Museumszentrum im Messepalast, der Vorentwurf Laurids Ortners^vorliegen. Bogner und Architekt Ortner diskutieren noch über Änderungen des im April gekürten Plans, auf dem die Museumsfunktionen nicht genügend berücksichtigt worden sind.

Städtebauliche Auflagen scheinen allerdings nach wie vor bloß hinsichtlich der Öffnung zwischen erstem und siebentem Bezirk ein Gesprächsthema zu bilden. Denn Ortner macht mit 13 Zugängen (statt vier) das Museumsviertel nicht nur für Museumsbesucher, sondern auch für Radfahrer (!) durchlässiger. Er schafft auch den schon vor zehn Jahren geforderten Restaurants, Geschäften und Veranstaltungsstätten sowie dem Museum moderner Kunst und einer gemeinsam von Bund und Stadt Wien betriebenen Ausstellungshalle Raum. Ja, er macht es sogar möglich, daß die mit Kulturgütern beladenen Lastwagen in Zukunft durch eine Klimaschleife fahren können und weist der Reithalle ähnlich wie dem neuen Louvre die Aufgabe eines Verteilerzentrums zu.

Tabak-Museum und private Mieter dürfen bleiben. Die Medien unseres Jahrhunderts erhalten an der Mariahilferstraßenseite ein Haupt-quartier. Nicht Hand angelegt wird auch an die Fischer von Erlach-Trakte. Von den Zubauten des 19. Jahrhunderts fallen 60 Prozent. Über die Gebäude aus der Nachkriegszeit wird die Schubraupe fahren. Die an ihrer Stelle errichteten schiefgestellten Glaskuben und -Würfel für die Kunst des 20. Jahrhunderts werden dem Zeitgeist entsprechen. Daß der sechsgeschoßige Leseturm von voraussichtlich 54 Metern Höhe einen weithin sichtbaren Störfaktor innerhalb dervor-gefundenen Bausituation darstellen könnte, scheint die Verantwort-lichennicht zukümmern. Oderwollen sie ganz bewußt optische Beziehungen zum Flakturm herstellen?

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