6901154-1980_27_11.jpg
Digital In Arbeit

Musiktheater Archäologenglück

Werbung
Werbung
Werbung

(Grazer Opernhaus; „Der Jakobiner” von Antonin Dvorak) Erst knapp 90 Jahre alt und schon ein Museumstück, mögen böse Zungen gegen Antonin Dvoraks Oper „Der Jakobiner” einwenden.

Dabei hat die Geschichte sogar einen Zeitbezug: Bohus, der Junggraf, ist ein Menschenrechtskämpfer, wird deshalb vom Vater verstoßen, geht als Dissident in die Emigration nach Paris. Doch die Idee der Menschenrechte wird von der französischen Revolution so blutig verzerrt, daß er wieder zum Dissidenten wird und der Guillotine nur * mit Mühe entkommt.

Dvorak hat dafür viele schöne, im Volkston schwelgende Melodien erfunden. Niksa Bareza, langjähriger Agramer Opernchef, demnächst Grazer Opernchef, leitet mit Umsicht und Brillanz. Das Grazer Hausensemble beweist Leistungsfähigkeit: nur für einen erkrankten Tenor braucht es den Prager Tenor Miroslav Svejda. Die Bässe Richard Best, James Johnson, Friedemann Hanke dominieren über den Bariton Wolfgang Müller-Lorenz in der Titelpartie. Die Vox humana in ihrer dunkleren und helleren Spielart (Piroska Vargha und Fran Lubahn) begeistern, das Publikum jubelt - das,nennt man Archäologenglück.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung