Der „Steirische Herbst“, das Avantgarde-Festival, das weit über die Grenzen der Steiermark wirkt, sorgt für handfeste Diskussionen. Intendant Peter Vujica setzt jedes Jahr einen Schwerpunkt, ungeachtet der Tatsache, daß die in den „Herbst“ eingebundenen Veranstalter, wie die Neue Galerie, das Kulturhaus, das Stadtmuseum, die Galerie bei den Minoriten, das Forum Stadtpark, das Musikprotokoll, die „Steirische Akademie“, aber auch Hen-zes Musikambiente in Deutschlandsberg, die Internationalen Malerwochen der Neuen Galerie, die Malerwochen der Galerie bei den Minoriten sowie
(Grazer Opernhaus; „Der Jakobiner” von Antonin Dvorak) Erst knapp 90 Jahre alt und schon ein Museumstück, mögen böse Zungen gegen Antonin Dvoraks Oper „Der Jakobiner” einwenden.Dabei hat die Geschichte sogar einen Zeitbezug: Bohus, der Junggraf, ist ein Menschenrechtskämpfer, wird deshalb vom Vater verstoßen, geht als Dissident in die Emigration nach Paris. Doch die Idee der Menschenrechte wird von der französischen Revolution so blutig verzerrt, daß er wieder zum Dissidenten wird und der Guillotine nur * mit Mühe entkommt.Dvorak hat dafür viele schöne, im Volkston
Wir haben beim Obersten Gerichtshof bezüglich der rechtlichen Situation recherchiert: Nach der österreichischen Rechtslehre sei keine wie immer geartete „Sterbehilfe" vorgesehen. Hinzu kommt ein typisch" österreichischer Ermessensspielraum: Er besagt, daß bei Strafprozessen der ärztliche Sachverständige feststellen müsse, ob' beim Patienten bereits ein so großer Teil der Gehirnsubstanz verlorengegangen sei, daß man schon von „klinischem Tod" sprechen kann.Weiters ist daraufhinzuweisen, daß sich in der von Foregger-Serini besorgten Ausgabe des österreichischen
(Schauspielhaus, Graz) Die deutsche Uraufführung der „Geschichte eines Pferdes“, der dramatisierten Tolstoi-Erzählung „Leinwandmesser“ durch Mark Rosokowskij, ging in Graz vor sich. Das Stück wurde nach LeningradHöhepunkt des Hamburger Treffens „Theater der Nationen“ und auch bei den Festspielen in Avignon gezeigt. Nach New York ist die deutschsprachige Uraufführung (Übersetzung Inge- borg Gambert) die dritte Realisierung dieses Werkes, das schon in vielen deutschen Städten angekündigt ist. „Entdecker“ für den deutschen Sprachraum ist der Grazer Schauspieldirektor
(Opernhaus, Graz) Der Schweizer Komponist Paul Burckhard hatte vor Kriegsausbruch die musikalische Komödie „Schwarzer Hecht“ geschrieben, um den Operetten aus Wien, Paris und Berlin Paroli zu bieten. Doch ein Hit wurde das Werk erst, als Erik Cha- rell es nach zehn Jahren unter dem Titel „Feuerwerk“ griffig verarbeitete. Die Grazer Premiere einer neuen Fassung wurde ein triumphaler Erfolg.Als Zirkusdirektor gastiert, sicher wochenlang, Burgschauspieler Jürgen Wilke, fesch und ungemein temperamentvoll, eine großartige Leistung bot Else Kali- sta als seine Frau. Als junge und kecke
Es wird allenthalben behauptet, Graz sei die geheime Hauptstadt der deutschsprachigen zeitgenössischen Literatur. Dies ist zweifelsohne ein Unsinn, denn es gibt wohl eine deutsche Literatur, und wenn man sich dazu bekennen will, auch eine österreichische Literatur. Doch Graz ist weder die Hauptstadt der deutschen, noch der österreichischen Literatur, sondern die Hauptstadt der Steiermark. Und das sollte genügen.Dennoch muß registriert werden, daß in den letzten 20 Jahren von Graz aus zahlreiche literarische Impulse ausgegangen sind, daß sich in Graz selbst eine junge
In Graz steht das kulturpolitische Barometer wieder einmal auf Sturm. Anlaß ist die Dreiländer-Kunstausstellung Trigon 1967, veranstaltet vom Kulturreferat des Landes Steiermark, angelegt im und beim Grazer Künstlerhaus. Bei Trigon I und II gab es zeitgenössische Bilder und Plastiken aus Italien, Jugoslawien und Österreich zu sehen, heuer wurden erstmals die Künstler zu einem Thema verpflichtet, das der Ausstellung den Namen gibt: „Ambiente“.Es galt, Räume zu gestalten, neuen Kunsttendenzen entsprechend, in denen Malerei, Bildhauerei, Architektur ineinanderfließen, in denen Effekte
In Graz ist zur Zeit die Dreiländer-ausstellung zeitgenössischer bildender Kunst aus Italien, Jugoslawien und Österreich — „Trigon 65“ -m zu sehen. Sie ist sichtbarer Ausdruck lebendiger steirischer Kunstpolitik, die unter der dynamischen Führung von Landeshauptmannstellvertreter Univ.-Prof. Dr. Hanns Koren schon seit Jahren mit Erfolg bemüht ist, das Schlagwort von der Steiermark als „Land der Begegnung“ in die Tat umzusetzen. Diesem Thema ist auch heuer wieder die „Steirische Aka-mie“ augeordnet, die in ihrem politischen Teil „Der Humanitätsbegriff als Gegenstand