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Mystik und Klamauk

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(Carinthischer Sommer: „Johanna auf dem Scheiterhaufen" Arthur Honegger; „A Midsummer Night’s Dream" von Benjamin Britten) Viel Applaus zum Auftakt des Carinthischen Sommers 1981. Als Eröffnungskonzert gelangte das dramatische Oratorium nach Worten von Paul Claudel und mit der Musik von Arthur Honegger in Villach zur Aufführung.

Als Rahmensituation diente dem Dichter: Jeanne auf dem Scheiterhaufen angesichts des Feuertodes. In verzerrten und mystischen Bildern laufen nun markante Punkte ihres Lebensweges noch einmal vor ihr ab. Durch acht Szenen hindurch ergänzen einander Claudels Phantasien und Honeggers differenziert abwechlungsreiche Musik zu einer gelungenen Einheit von Text und interessanten Klangbildern.

Diese postiven Eindrücke setzten freilich den exzellenten Vortrag Sonja Sutters als Jeanne und Sebastian Fischers als Bruder Dominique, sowie den Arnold-Schönberg-Chor und das ORF-Symphonieorchester als bewährte Klangkörper voraus. Als Dirigent bewies Erwin Ortner Umsichtigkeit und klaren Taktschlag.

Anläßlich des 5. Todestages von Benjamin Britten kam es zum ersten Österreichgastspiel der Scottish Opera mit „A Midsummer Night’s Dream" die 1960 nach dem Originaltext von Shakespeare komponiert wurde. Verstanden es die Schotten, zeitweise das Publikum mit billigen Schmähs und typisch englischem Klamauk-Humor zu unterhalten (beispielsweise in der „Py-ramus und Thisbe"-Szene), so ließ die Aufführung doch unübersehbare Mängel erkennen: ein einfallsloses Bühnenbild, einen nicht immer sauber intonierenden Oberon (Kevin Smith, Countertenor) und als Hermia und Helena zwei schauspielerisch eher mangelhafte Sängerinnen.

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