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Mythos Griechenland

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Johannes Poethen ist Lyriker, Journalist und ein guter Kenner des Mittelmeerraumes. Daraus resultiert ein Essayband über Griechenland, mit sehr viel Einfühlung geschrieben und durch Lyrik und Übersetzungen griechischer Dichtung aufgelockert. Poethen faßt den Zauber griechischer Landschaft, der den Besucher aus dem Norden so fasziniert, in sehr gescheite Bilder zusammen, wobei er den großgriechischen Raum einbezieht. Es sind die extremen Landschaften, die den Autor anziehen: die Berge des Olymp, die wechselvolle Geschichte Kretas und Zyperns mit ihren dunklen Spuren, das Rätsel Troja und der trojanische Krieg der Gelehrten, Sizilien, die Insel des Matriarchats und der Mafia, und die innere Mani, die Südspitze des Peloponnes, deren Bewohner vielleicht die Nachkommen der Spartaner sind.

Griechenland ist nicht nur ein Ferienparadies und Freilichtmuseum mit einer lebendigen Geschichte; auch die Götter und Helden der Mythologie, mit denen sich unsere Literatur durch die Jahrhunderte bis heute immer neu auseinandersetzt, sind im Atem Griechenlands lebendig. Hellas als helldunkler, rätselhafter Kosmos aus Gastfreundschaft und Gleichgültigkeit fesselt den Leser wie den Autor, der letzten Endes zwischen den Extremen Mystik und Stoik die Harmonie der Gegenwart hier zu finden glaubt, den „Augenblick als höchsten Gott“.

DER A TEM GRIECHENLANDS. Von Johannes Poethen. Verlag Classen, Düsseldorf 1977, 192 Seiten, öS 184,80.

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