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Mythos und Traum

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(Galerie Hubert Winter, Wien 1., Sonnenfelsgasse 8; bis 13. April) Woran ich vor Birgit Jür-genssens Bildern denke: an griechische und römische Mythologie, die Fresken von Pompeji in. der Villa der Mysterien, an das „Grab des Tauchers” in Paestum, an romanische Wandgemälde, sogar an Boeckls Fresken in Seckau.

Was ich auf ihren Bildern sehe, sind große realistische Figuren, eingebunden in schwer zu deutendes Traumgeschehen, gebannt agierende Gestalten, die sich einer inneren Würde und Sendung bewußt sind. Manches gemahnt an ein Mirakel, vielleicht jedoch handelt es sich um ganz diesseitige, mit künstlerischen Mitteln mystifizierte Szenen. Die Frau, von der Liebe wie von Dämonen gequält, kauert sich in ihr inneres Ich: die Künstlerin nennt dies „Gefühlsathletik”. Ein besonders schönes, bewegendes Beispiel ist der „Kleine Bruder Springturm”.

Die Malerin arbeitet mit Ölfarben und Pastellkreiden in meist gedeckten Rot-, Braun-, Grautönen auf Papier, wobei sie den beherrscht expressiven Pinselstrich sichtbar läßt. Die Darstellungen haben räumliche Tiefe, doch keinen genau definierten Raum.

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