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Nachtbetrieb

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Die Stadt schickt sich an, tatsächlich eine Metropole europäischen Zuschnitts zu werden. Um den Benutzern öffentlicher Verkehrsmittel die saftige Fahrpreiserhöhung schmackhaft zu machen, werden die Betriebszeiten einzelner U-Bahnlini-en im neuen Jahr um eine halbe Stunde nach Mitternacht verlängert.

Eine halbherzige Entscheidung, eine engherzige noch dazu. Denn beim g'standenen Nachtschwärmer stößt die halbstündige Ausweitung des öffentlichen Nachtverkehrs lediglich auf ein müdes Lächeln.

Wenn der überwiegende Teil der Innenstadt-Lokale an Wochentagen zwei Stunden nach Mitternacht zusperrt, ist auch in Zukunft der letzte Zug längst abgefahren.

Es gibt ja Taxis, mag man einwenden. Und die U-Bahn-und Buslenker haben ein Recht auf Nachtruhe. Aber: die Stadtväter lassen sich nicht genugt dar ob berüh-men, einen Touristenboom ausgelöst zu haben. Eine Anmerkung dazu: die mehrheitlich jungen Gäste wollen einen ordentlichen und billigen Nachttransfer in ihre Herbergen — wie in anderen Großstädten auch.

Also: Silvesternachtbetrieb der öffentlichen Verkehrsmittel über den Morgen des 1. Jänner 1986 hinaus!

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