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Neue Ufer?

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Für Eisenbahnfans war es ein Mußtermin. „Computerspiel Eisenbahn“ hieß das Thema des „Österreichbildes am Sonntag“, das den neuen Wiener Zentralverschiebe-bahnhof in Kledering vorstellte.

Statt auf vielen kleineren Verschiebebahnhöfen in Wien mit großem Personalaufwand die Waggons mehr oder weniger hündisch zusammenzustellen, wird das in Zukunft auf Europas modernster — so zumindest die österreichischen Bundesbahnen — Sortierstraße erfolgen. Rascher, mit weniger Schäden und Kosten.

Die Korrektur eines historisch gewachsenen Wüdwuch-ses, der so manchem Anrainer die Haare zu Berge stehen ließ, wenn das lautstarke Rangieren die nächtliche oder mittägliche Ruhe störte, hat aber auch ihre Nachteile. Es ist vorbei mit der Romantik, die sich so mancher aus den Jugendtagen bis ins hohe Alter bewahrt hat. Wo computergesteuerte Loks und Waggons wie von Geisterhand bewegt werden, ist der Traum von der guten alten Eisenbahn bald ausgeträumt.

Sofern er sich nicht der neuen Zeit anpaßt, quasi eine Mutation durchmacht. Schon jetzt steuern einige Besitzer von mehr oder weniger großen Eisenbahnanlagen ihre Miniausgaben im Wohnzimmer mittels Heimcomputer.

Die Verquickung mit Hochtechnologie erweitert das Spiel mit den Schienen dabei zum Ganztagshobby. Schließlich kann man schon am Büroschreibtisch überlegen, wie das Programm ausgefeilt werden muß, damit der Schnellzug noch schneller seine Runden drehen kann, ohne mit dem Güterzug und der Verschublok zu kollidieren.

Für Eisenbahnliebhaber eröffnet sich ein Weg zu neuen Ufern. Ob das dem großen Bruder ÖBB spielend auch gelingt?

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