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Neues Staatsgeschirr

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Werden Staatsgäste auch künftig mit Geschirr mit dem Doppeladler tafeln?

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Werden Staatsgäste auch künftig mit Geschirr mit dem Doppeladler tafeln?

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Die Absichtserklärungen der Entscheidungsträger differieren jedenfalls. So tritt Staatssekretärin Maria Fek- ter vom Wirtschaftsministerium, in deren Ressort die Verwaltung des ehemaligen k. u. k. Hofmobiliendepots samt Hofsilber- und Tafelkammer fällt, für ein modernes Geschirr ein. Sie hat deshalb bereits bei der Porzellanmanufaktur Augarten in Wien Probearbeiten für ein Republiksgedeck angefordert.

Heinrich Mautner-Markhof, Inhaber eines Design-Büros und Vorstand des Instituts für Formgebung, hat sogar — ebenfalls mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums - einen Design- Wettbewerb für ein Staatsgeschirr im Umfang von 1.500 Ge

decken ausgeschrieben. Offengeblieben dabei ist, ob bis 1995, dem Jubiläumsjahr der Republik, Platzteller aus Porzellan oder aus Silber angefertigt werden, ob Suppenteller oder Bouillontassen erwünscht sind und ob man weiterhin die Zuckerdosen aus Silber verwendet, von denen noch ein genügend großer Bestand vorhanden ist.

Obgleich der Chef der Bundesmobiliensammlung, Peter Parenzan, nicht daran glauben möchte, daß Staatsgäste diese historischen Objekte als Souvenir betrachten, steht fest: Das materielle Erbe aus der k. u. k. Hofhaushaltung wird immer kleiner, und man braucht zur Bewirtung hochrangiger Republiksbesucher neues Geschirr. Besonders kraß ist der Mangel an Suppen- schalen.

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