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Neues über Schütz

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Am 8. Oktober 1585 wurde Heinrich Schütz geboren - 18 Jahre nach Monteverdi, 21 nach Shakespeare, aber ebensoviel Jahre vor Rembrandt und nicht weniger als hundert Jahre vor dem großen Johann Sebastian.

Daß Schütz über seine historische Bedeutung hinaus als Komponist selber ein Großmeister von internationalem Rang und unverzichtbarer Wichtigkeit für die Musikentwicklung war, lassen unsere Konzertprogramme leider nicht mehr erkennen. Dabei begann seine biographische Würdigung schon zu Bachs Lebzeiten in J. G. Walthers „Musicalischem Lexicon“. Hundert Jahre danach erfuhr er eine Würdigung in Carl von Winterfelds Werk über Giovanni Gabrielis; vor nunmehr hundert Jahren lief die Gesamtausgabe der Werke an, von denen trotz allem leider die Hälfte verschollen sein dürfte und unter denen jedenfalls „Daphne“ die erste Oper nördlich der Alpen war. Zum Jubiläumsjahr hat Gregor-Dellin nun seine umfassende Arbeit vorgelegt.

Da beispielsweise das „Magni-ficat“ von Schütz nach der späten Wiederentdeckung erst 1981 uraufgeführt wurde, ergaben sich für den Autor fruchtbringende neue Gesichtspunkte. Trotzdem wird wohl vieles unerforscht bleiben müssen. Gregor-Dellin formuliert in solchen Fällen nicht nur „auf den Zehenspitzen des Konjunktivs“, sondern auch ziemlich dichterisch.

Wenn auch Schütz' Werk dadurch keine zusätzliche Qualität gewinnen dürfte, ist es als Fachbuch ein großer Gewinn — umso-mehr ist zu bedauern, daß der Verlag offenbar kein einziges Notenbeispiel gestattete.

HEINRICH SCHUTZ. Von Martin Gregpr-Dellin. Piper Verlag. München, 1984. 494 Seiten, 30 Abb., Ln., öS 374,40.

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