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Neues über Stift Zwettl

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Die neue Monographie über „Stift Zwettl und seine Kunstschätze" hat drei Autoren und einen Bildautor. Joachim Rössl beschäftigt sich mit der Geschichte, mit den schriftlichen Quellen und der Buchkunst des Klosters bis zum Ausklang des Mittelalters. Karl Kubes behandelt die Architektur und deren künstlerische Ausstattung so wie einzelne bedeutende Kunstwerke. Johann Tomaschek gibt einen Uberblick über die Geschichte des Klosters in der Neuzeit. Die Bilder stammen von Herbert Fasching.

Die Autoren bemühen sich um ein Gesamtbild, indem sie Geschichte und Kunstgeschichte, zeitlich geordnet, zu Wort kommen lassen. Während der historische Teil ein kontinuierliches Bild der Entwicklung bietet, ist der Kunsthistoriker auf eine akzentuierende Auswahl angewiesen. Die Abschnitte über das Kapitelhaus und den Kreuzgang bieten gute Stilanalysen. Die Interpretation der Symbole läßt hinter den Formen die geistige Inspiration erkennen.

Für den gotischen Hallenchor konnten leider keine solchen Voraussetzungen erarbeitet werden. Die angeblich vom Landesfürsten kommende „Kathedralidee" bedürfte einer Begründung. Leider kamen auch so bedeutende Werke, wie die Orgel oder das Sommerrefektorium sowohl bei den Abbildungen als auch im Text zu kurz.

Dem Laien wird ein Baualtersplan zur Orientierungshilfe fehlen, dem Fachmann eine Bilddokumentation der letzten Funde. Immerhin, die Aufgabe ist im Vorwort richtig gesehen: der Text sollte dem Kloster auf den Leib geschrieben sein, das Leben aus den Quellen verständlich werden - über die religiöse Kunst möge man den Glauben erkennen, der die Ordensgemeinschaft sowie Uf v ren Klosterbau formte und wandelte.

STIFT ZWETTL UND SEINE KUNSTSCHATZE. Von Karl Kubes, Joachim Rössl, Andreas Tomaschek, Herbert Fasching. Verlag Niederösterreichisches Pressehaus, 160 Seiten, 64 Seiten Bildteil, zum Teil farbige Abbildungen, öS 390,-.

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