(Stardust Memories, von Woody Allen. Mit Woody Allen, Jessica Harper, Charlotte Rampling, Marie-Christine Barrault u. a.) Als Fe- derico Fellini seinen achten Film drehte, nannte er ihn „Achteinhalb“ (8'/2). Thema: die Krise eines Filmregisseurs. Woody Aliens neunter Film nimmt auf Fellini direkt Bezug. Ein Komiker in der Krise. Sandy Bates soll im Stardust Hotel in New Jersey durch eine Retrospektive seiner Filme geehrt werden und gerät in den Fleisch wolf seiner Fans. Bates möchte nicht mehr komisch sein und aus der Rolle des Clowns aussteigen, Woody Aliens ureigenstes Schicksal.
Seit seinem ernsten Film „Innenleben“ (1978), hat sich in Sarkasmus, Witz und Gag, düstere Stimmungsmalerei eingeschlichen. Melancholie wird seit „Manhatten“ (1979) in Schwarz-Weiß-Technik eingebunden. Liebe, Tod, Angst mischen sich in diesem Film zu verschiedenen Realitätsebenen.
Gleichzeitig zitiert Allen aus anderen und eigenen Filmen, betreibt cineastischen Exorzismus und Selbstpersiflage. In meisterhafter Weise kippt Ernst in Groteske um und schafft, was Film auch sein kann: große Kunst.
