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Nicht gelungen

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(Tiroler Volksschauspiele Telfs; „Stuka: Die Illusion eines Adlers" von Lothar Greger) Das interes- sante dramatische Konzept von Gregers Erstling „Maria Magdale- na Traum" vor zwei Jahren wurde jetzt in der Wiederholung zur Falle: ein Lebensschicksal, hier das eines von nationalsozialistischen Ideolo- gien geprägten Mannes, wird in vier Lebensaltern von vier Schauspie- lern dargestellt, die nicht Agieren- den fungieren als Chor.

In „ Stuka " wird das Leben dieser Vater-Figur nicht wirklich aufge- arbeitet: Die schwierigen und prä- genden Erlebnisse des Halbwüch- sigen zwischen Fliegerbegeisterung und SS-Wirklichkeit erscheinen in einem heldischen Zwielicht, die Anpassungsprobleme des Erwach- senen und dessen Enttäuschung bekommen den Anschein von stand- hafter Pflichterfüllung und Treue. Sollte die Darstellung dieser sturen Befangenheit zur Reflexion anre- gen, so konnte auch die Inszenie- rung von Josef Kuderna die Grat- wanderung zwischen ungewollter Heroisierung und Aufarbeitung nicht eindeutig durchhalten.

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