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Nichtgenügend

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Für die Kleinen ist das nichts! Aber weil das magische Viereck im Wohnzimmer eine gar so große Anziehungskraft besitzt, sollte wenigstens der Gebrauch nicht ausufern. So erklären nahezu alle Psychologen, wie man verhindern kann, daß dem hoffnungsvollen Nachwuchs schon in früher Jugend Quadra taugen wachsen.

Auf der anderen Seite versprechen die Programmverantwortlichen für Kindersendungen, daß sie alles in ihrer Macht Stehende tun, damit ihre Programme kindergerecht sind. Von der Kameraführung angefangen, über die Szenenabfolge bis hin zu den Inhalten sollten die Kleinen nicht überfordert werden.

Nun gut, dann läßt man sich vom Drängen des Spröß- lings halt erweichen und steigt ins Kinderprogramm ein. Es ist Sonntag, 15 Uhr 55, und auf dem Speisezettel in FS 1 steht,Mickys Trickparade“ . Doch was kommt dann? Alles andere als ein Programm für die Jüngsten.

Ein Beispiel, wo wenigstens noch Märchen die Grundlage sind: ,JDie drei Bären“ , eine Geschichte, die zum Repertoire jeder Kinderstube gehört, beginnt ganz unverfänglich. Doch dann verirrt sich das kleine Mädchen namens Goldschopf zum Haus von Rotkäppchens Großmutter, wo der Wolf schon auf Rotkäppchen wartet. Der nicht ganz helle Wolf schickt sie darauf zum Haus der drei Bären, kommt dann drauf, daß er auch Goldschopf fressen könnte und erwartet sie bei den Bären. Rotkäppchen rettet sie aber, indem sie das Mädchen telefonisch warnt.

Eine kokette Parodie auf die Märchen also. Aber erklären Sie das einmal Ihrem verunsicherten Kind.

Das ist jedenfalls schwieriger als den Programmverantwortlichen ein klares ,fNichtgenügend“ zu geben.

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