6863067-1977_44_12.jpg
Digital In Arbeit

Noch aktueller

Werbung
Werbung
Werbung

Der Clown mit dem Familiennamen August sehnt sich in dem Stück „August August, August” des Tschechen Pavel Kohout, das derzeit in der „Tribüne” augeführt wird, danach, einmal acht Lipizzaner vorzuführen, selbst Direktor zu werden. Ergebnis: Der Direktor läßt auf ihn, auf die Clownsfrau, auf August junior einen Tiger los. Das ist unschwer als politisches Sinnbild zu erkennen: Träume, etwa von der Verwirklichung der Menschenrechte, werden in Diktaturstaaten gewaltsam abgewürgt. Als das Stück vor achteinhalb Jahren im Akademietheater zur deutschsprachigen Erstaufführung gelangte, hatte es durch die vorangegangene sowjetrussische Besetzung der Tschechoslowakei, durch die Niederschlagung des „Tauwetters” aktuellen Bezug. Nun ist der Bezug noch aktueller: Pavel Kohout wurde verhaftet, weil er für die Menschenrechte „in einem Land, das die Wahrung der Menschenrechte in sein Gesetz aufgenommen hat”, eingetreten ist.

Die Aufführung ist unter der Regie von Gerhard Eisnecker durch manė- gegerechtes Spiel gekennzeichnet. In den Hauptrollen: Peter Vilnai als August, Lydia Weiss als Clownsfrau, Herbert Pendl als August junior, Heinrich Ströbele als Direktor. Siegbert Zivny und Wolfgang Zinggl entwarfen das schlichte Bühnenbild.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung