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Nord-Süd: Neuer Anlauf

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Die derzeitige Atomrüstung sdebatte, heißestes Eisen der im größeren Kontext zu sehenden Ost-West-Kon- frontation, scheint die Nord- Süd-Problematik in letzter Zeit etwas in den Hintergrund gerückt zu haben. Dabei lassen sich diese Konfliktfelder durchaus nicht so säuberlich voneinander trennen — im Gegenteil:

Nicht nur wird der Ost- West-Konflikt von den Supermächten und ihren jeweiligen Lagern in die Dritte Welt hineingetragen, zunehmend wächst auch die Gefahr, daß Dritte-Welt-Kon- frontationen in die nördliche Hemisphäre hereinwirken, ja überschwappen könnten.

Die Welt wächst immer mehr zusammen, entsprechend wächst die Abhängigkeit aller von allen. Nur: Wahrhaben wollen das viele noch nicht.

Insofern ist jede Initiative zu begrüßen, die die Regierungen, aber auch die Öffentlichkeiten für das Problem der Interdependenz der

Weltprobleme sensibilisiert. Dies gilt gerade auch für das Treffen ehemaliger Politiker aus Nord und Süd vergangene Woche in Wien, an ihrer Spitze Ex-UN-Generalsekretär Kurt Waldheim, Ex- Premier Edward Heath von Großbritannien, Senegals ehemaliger Präsident Leopold Sedar Senghor und Japans Ex-Premier Takeo Fukuda.

Geplant ist von diesen ehemaligen Spitzenpolitikern die Schaffung eines Aktionskomitees, das den internationalen Dialog über die wesentlichen Entwicklungsfragen in Gang halten soll, wobei die Initiatoren einen neuen Weg gehen wollen: „Direktgespräche statt Papiere“ lautet nach Waldheim die Devise.

Waldheims „Weisenrat , so der „Kurier“, will kleinweise, Schritt für Schritt vorgehen. Hoffentlich klappVs. Denn die Uhren im Nord-Süd-Konflikt stehen wirklich auf fünf vor zwölf…

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