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Hitlers Tod

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Zusammen mit der ihm am Vortag angetrauten Eva Braun beging der „Führer” und Beichskanzler Adolf Hitler am 30. April 1945 im Bunker der Berliner Reichskanzlei Selbstmord. Die Leichen wurden sofort verbrannt. Als Hitlers Selbstmord in der Schweiz bekannt wurde, haben viele Reformierte - in Osterreich heißt das „evang. H. B.” - den nachfolgenden Text aus dem Alten Testament, Jesaja 14, kommentarlos von den Kirchenkanzeln verlesen.

„Wie still ist der Gewaltherrscher geworden, wie ruhig ist er jetzt, der Stürmer. Gott hat den Stock des Frevlers zerbrochen, den Stecken des Tyrannen, der Völker in seinem Wüten geschlagen hat, sie geschlagen hat ohne Unterlaß, der Nationen zertreten hat, zertreten hat ohne Schonung. Jetzt hat Ruhe, hat endlich Rast die ganze Welt, ja sie bricht in Jubel aus...

Wie bist du vom Himmel gefallen, strahlender Morgenstern. Wie bist du zu Boden geschmettert, du Besieger der Völker.

Du hattest dir gesagt: ,Zum Himmel hinauf will ich steigen, hoch über den Sternen Gottes aufrichten meinen Sitz. Dem Höchsten will ich mich gleichstellen.' Doch ins Totenreich wirst du hinuntergestürzt, tief hinab, in die Grube. Die dich sehen, schauen dich genau an und sagen: ,Ist das der Mann, der die Erde erzittern ließ, der aus der Welt eine Wüste gemacht hat und ihre Städte zerstört hat, der seinen Gefangenen den Kerker nicht aufgeschlossen hat?'

Die Könige der Völker, sie alle ruhen in Ehren, ein jeder in seiner Gruft, doch du bist hingeworfen ohne Grab wie ein zertretenes Aas. Denn du hast dein Land zugrunde gerichtet, dein eigenes Volk hast du gemordet. Vergessen werden soll der Name des Tyrannen.”

Am 30. April 1945 hat die Weltgeschichte selbst die Bibel ausgelegt.

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