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Oben ohne

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Weil nicht mehr zu übersehen ist, daß Werbung nicht zu den bevorzugten Programmteilen im Fernsehen gehört, gibt es Werbung für Werbung.

„Werbung ist nicht ohne“, das versucht der ORF jetzt allen seinen Sehern einzureden. Und das kann man auch ohneweiters abnehmen, wenn man sich die appetitliche Werbung ansieht. Wenn eine rundum zufriedene Schönheit ihren blanken Busen ins Bild bringt. Die Werbeprofis jedenfalls verstehen ihr Geschäft, wenn es darum geht, Werbung ins Geschäft zu bringen.

Niemand zweifelt auch daran, daß Werbung für den ORF nicht ohne ist, der ja schließlich die Kasse klingeln hören möchte. Und was die Gebühren nicht tragen, das müssen eben die Konsumenten länger vor dem Werbeblock absitzen.

Schon in der Vergangenheit hat der ORF versucht, Werbeblöcke durch simple G'schichten aufzufetten, jetzt versucht er sogar das Sitzfleisch mit netten Spielchen aufzufetten, bei denen das Sitzenbleiben durch kleine Geldgeschenke belohnt wird.

Aber dennoch: Diese Aktionen sind eher Ausdruck von Ratlosigkeit der ganzen Branche, der das Publikum bei Werbeblöcken einfach immer weniger treu bleiben will. Beispiele im Ausland zeigen: Wer eine Fernbedienung und Wahlmöglichkeit hat, der nutzt die Kombination zunehmend, um irgendetwas zu sehen — nur nicht Werbung.

Was wird der ORF erst tun müssen, um die treulosen Zuseher, die dem ORF bei der Programmfinanzierung nicht und nicht helfen wollen, wenn die Konkurrenzsituation in Österreich härter wird? Wenn es schon jetzt nicht „oben ohne“ geht.

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