6856242-1977_17_02.jpg
Digital In Arbeit

Ölpest

Werbung
Werbung
Werbung

Die öllache, die sich auf der Nordsee ausbreitet, hat bereits die Ausdehnung der Stadt Wien erreicht. Die Beobachter sprechen von der größten Umweltkatastrophe, die Europa je erlebte. Die Fischerei der Anrainerstaaten ist vom Ruin bedroht, den Fremdenverkehr in Norwegen und Dänemark wird man, zumindest an den Nordseeküsten, heuer abschreiben müssen. Weil es so pressiert hatte, die Lücken zu schließen, die die arabische Ölpolitik im Tank (und im Geldbeutel) hinterlassen hatte. Dafür wurden Lücken im Sicherheitssystem aufgerissen. Während gleichzeitig dank der Widerstände der Atomkraftgegner die Sicherheitsbestimmungen in Kernkraftwerken bis an die Grenze der Wirtschaftlichkeit (und mitunter darüber hinaus) verbessert wurden. Nun bekommen die Befürworter der Kernkraft wieder Aujwind.

Zur Schadenfreude ist kein Anlaß. Der Fall Bravo-Ekofisk müßte als Donnerschlag wirken, als Alarmsirene, daß es fünf Minuten nach zwölf ist. Daß es weder genügt, Energieengpässe an einer Stelle durch überstürzte Maßnahmen an anderer schließen zu wollen. Noch vermeintliche Monopolstellungen ohne Rücksicht auf Verluste auszuwerten. Noch sich in naive Verzichtutopien zu flüchten, die die weltweiten Realitäten atßer Acht lassen. Nur ein weltweites Umdenken, weltweite gemeinsame Bemühungen können da die Richtung weisen.

FURCHE-Navigator Vorschau
Werbung
Werbung
Werbung